Ausstellung Michael Ahrendt

Er steht hinter der Kamera und sitzt am Computer. Mit diesen beiden technischen Hilfsmitteln kreiert er Bilder, die nur schwer nachzuahmen sind. „Ich verfremde meine Fotos mit Photoshop“, sagt Michael Ahrendt. Der Rentner hat eine Technik entwickelt, bei der er auf mehreren Ebenen arbeitet. „Ich bin der HDR-Fotografie verfallen, einer anspruchsvollen Technik mit enormen Kontrastumfängen und damit verbundener großartiger Bildtiefe“, sagt der 71-Jährige, der seit den 60er-Jahren leidenschaftlich fotografiert. Er bearbeitet seine Fotoserien aufwendig am Computer. Heraus kommen Bilder, die eher wie Gemälde aussehen. „Das sind sie aber nicht“, so der Künstler aus Berlin Reinickendorf. Es sind die alltäglichen Dinge: Pflanzen, Landschaften, Gebäude, Technik, „an denen wir achtlos vorüber gehen. Genau darauf richte ich mein Augenmerk, die Schönheiten des Alltäglichen abzulichten und somit den Betrachter einfach nur erfreuen und zum ‚Sehen‘ animieren“, so Michael Ahrendt. Ausstellung im Empfangsbereich der Stadtwerke: Arbeiten von ihm aus den Jahren 2015 bis 2020 hängen derzeit im Gebäude der Stadtwerke Velten, Viktoriastraße 12. Seit Mitte November stellt er seine Bilder dort im Gang und im Empfangsbereich aus. Die Schau in der Reihe „Stadt-Kunst-Werke“ ist eine Kooperation zwischen Michael Ahrendt sowie Babs Waldow und Ursula Weber (beide Keramiken). Babs Waldow zog vor einigen Jahren von Glienicke nach Velten und ist sowohl beim Künstlerstammtisch Glienicke als auch beim Künstlertreff Velten aktiv. Neben abstrakter Malerei fertigt sie Keramiken und Plastiken. Michael Ahrendt ist ebenfalls Mitglied beim Künstlerstammtisch Glienicke. Auf der Plattform entstand die Idee, die letztlich von Petra Steinbeiß vom Künstlertreff Velten umgesetzt wurde. Ursula Weber stammt aus Velten und ist ebenfalls beim Künstlertreff Velten aktiv. Vor mehr als 20 Jahren entdeckte sie in einem Kurs beim Veltener Töpfermeister Wolfgang Lindner die Keramik für sich. Seitdem fertigt sie überwiegend Gartenkeramiken an. Verlängerung der Ausstellung schwierig: Die Ausstellung bei den Stadtwerken fällt in einen sehr ungünstigen Zeitraum. Die Stadtwerke hatten die Besucherströme in den vergangenen Wochen wegen der Corona-Pandemie kanalisiert. „Um die aktuellen Kontaktbeschränkungen einzuhalten und den Kundenbetrieb nicht zu beeinträchtigen, kann die Ausstellung bevorzugt montags und mittwochs zwischen 13 und 16 Uhr besichtigt werden. Gerne auch nach vorheriger Anmeldung“, heißt es von Seiten der Stadtwerke. Die zuletzt verschärften Corona-Maßnahmen machten es nur umso schwieriger. „Das ist schon schade“, bedauert Michael Ahrendt. Aber er hofft einerseits, dass sich die Corona-Lage doch noch zum Guten wendet, andererseits solle der Versuch unternommen werden, die Ausstellung zu verlängern. Offiziell soll sie am 19. Januar 2020 beendet sein. Allerdings ist am selben Ort bereits eine Anschluss-Ausstellung geplant: Ab dem 25. Januar (bis 30. März 2021) sollen in dem Gebäude textile Arbeiten/Batiken der Veltener Künstlerin Elisabeth Kaufmann zu sehen sein. Fast im selben Zeitraum läuft eine Ausstellung von Michael Ahrendt (Fotografie) und Angelika Leopold (Aquarell) in der Glienicker Geschäftsstelle der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (bis 29. Januar 2021). Von Stefan Blumberg