Corona und die Folgen: Veltener Familienunternehmen bangt um seine Existenz

Auf den ersten Blick lässt sich Unternehmer Denny Pude nicht wirklich was anmerken. Doch die aktuelle Situation rund um das weiterhin grassierende Corona-Virus und dessen Folgen lässt auch den 38-jährigen aus Velten nicht kalt. „Meine wirtschaftliche Existenz steht definitiv auf dem Spiel.“ Durch die immer strikteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind auch viele Unternehmen in der Region quasi ohne Beschäftigung, auch Denny Pude ist davon betroffen. Viele Mitarbeiter von Denny Pude in Kurzarbeit „Sämtliche Veranstaltungen sind bis Juli abgesagt worden, jede einzelne trifft uns wirtschaftlich natürlich sehr hart“, so Denny Pude, der seit 2003 das Familienunternehmen in vierter Generation anführt. Das Hotel und der Gasthof sind geschlossen, auch im angrenzenden Fitnessstudio bewegt sich kein Laufband mehr und keine Hantel ist im Einsatz. Einzig das kleine Lebensmittelgeschäft neben dem Hotel ist noch geöffnet. Von den ursprünglich 28 Mitarbeitern sind neben Chef Denny Pude nur noch zwei im Einsatz, die den Lebensmittelladen aufrechterhalten. „Viele meiner Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Wir werden alles dafür tun, dass alle bald wieder hier zusammen mit uns ihre Arbeit aufnehmen können. Wir möchten keinen entlassen, das ist unser großes bestreben.“ Anhand der strikten Auflagen und den damit eingehenden Schließungen des Hotels und des Fitnessstudios konzentriert sich Denny Pude voll und ganz auf den kleinen Lebensmittelladen und bietet nun auch einen Lieferservice an. „Wir liefern Getränke, Lebensmittel und was halt noch so im Laden vorrätig ist auch an die Haustür. Und das nicht nur nach Velten, sondern auch nach Hennigsdorf und die nähere Umgebung.“ Der Nachschub an Waren läuft noch, bestätigt Denny Pude auf Nachfrage: „Wir werden noch beliefert. Sicherlich ist nicht immer alles vorrätig, aber im Großen und Ganzen läuft die Warenanlieferung noch gut.“ Die Beiträge der Mitglieder im Fitnessstudio sind dagegen aktuell von Denny Pude ausgesetzt. „Keiner muss bezahlen, für etwas, was er nicht wahrnehmen kann.“ Sofortige Hilfe seitens der Bundesregierung gefordert Allerdings weiß auch Denny Pude, das der kleine Lebensmittelladen nicht ewig den gesamten Betrieb wirtschaftlich decken kann. Zukunftssorgen sind demnach auch beim 38-Jährigen Realität. „Keiner kann dir ja genau sagen wann es wieder los geht. Meine Hoffnung ist das wir vielleicht im Sommer wieder durchstarten können, aber eine Garantie kann dir keiner geben.“ Der Unternehmer fordert daher von der Politik unbürokratische und vor allem schnelle Hilfe. „Ich habe bei meiner Hausbank mal zwecks der Anträge nachgefragt, die sind extrem umfangreich und nicht wirklich selbsterklärend. Zudem sind Kredite keine wirkliche Hilfe, sondern eher ein schleichender, wirtschaftlicher Tod.“ Von Knut Hagedorn

Velten - Corona und die Folgen: Veltener Familienunternehmen bangt um seine Existenz