Velten: Gestank und Lärm nerven Anwohner

„Uns Anwohnern reicht es“. So fasst Marika Tasnadi zusammen, was einige in der Veltener Bahnstraße denken. Wochenlang würden sich vollgestopfte Mülltonnen, stinkende Essensreste und anderer Unrat vor einem „Schreckenshaus“ sammeln. „Und wenn man sich an diesem Haufen einen Weg vorbei gebahnt hat, erlebt man als weibliche Passantin oftmals grölende und klopfende Männer hinter den Scheiben des Hauses“, so die Veltenerin weiter. Nächtliche Ruhestörungen nerven Anwohner: Außerdem würden die Anwohner unter permanenten Ruhestörungen in Form nächtlicher Partys, lauter Musik, streitenden Männern und späten Versammlungen leiden. Zudem hätten die Bewohner meist an Sonntagen die Autos bei hochfrequentierter Musik gesäubert. Mehrfach sei die Polizei informiert worden, so Tasnadi weiter. Dann sei Ruhe eingekehrt, wenngleich diese auch nur von kurzer Dauer war. Andere Anwohner bestätigen die Zustände, wollen aber lieber ungenannt bleiben. Schlichtweg aus Angst vor Retourkutschen seitens der Bewohner des „Schreckenshauses“. Bis zu 30 Personen in einem Haus: Wieso es dort eine solche Entwicklung gab, kann niemand sagen. Angefangen habe es vor Jahren mit etwa zehn Mietern von außerhalb. Friedlich und ruhig sei es gewesen. Jetzt dagegen würden die Anwohner weit mehr als 30 Männer zählen, die sich mit Frauen und teilweise Kindern in diesem recht kleinen Gebäude aufhalten würden. Klar sei, dass bei einer solchen Überbelegung die Versorgung mit Tonnen und ähnlichem nicht ausreiche. Deswegen stapeln sich die Abfälle nicht nur vor der Tür, sondern auch auf dem Hof. „Dicke Brummer und anderes Ungeziefer sind Dauergäste“, sagt eine weitere Anwohnerin. Stadt reagiert auf Zustände: Vorbeilaufende Mitarbeiter des Ordnungsamtes habe sie mehrfach angesprochen, aber es tat sich nichts. Bis zur vergangenen Woche. „Wir haben aus den sozialen Medien davon erfahren“, so Stefanie Steinicke-Kreuzer, die sich um die Pressearbeit der Stadt kümmert. Nun werde dem Hinweis nachgegangen, dass mehr als 30 Personen in dem Gebäude wohnen sollen. Es wird über das städtische Bauamt momentan geprüft, ob dies rechtens ist, so Steinicke-Kreutzer weiter. In der vergangenen Woche sei diesbezüglich noch nichts geschehen, sagte sie gestern auf Nachfrage. Da das Thema jetzt aber offiziell bekannt ist, sollten die Anwohner zumindest hoffen dürfen, dass die Außendienstler des Ordnungsamtes in der Bahnstraße künftig etwas genauer hinsehen und hinhören in Sachen Müll und Lärm. Von Björn Bethe