Bis zum Baubeginn ist aber noch ein weiter und steiniger Weg. Das machte die Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend deutlich. Einig sind sich die Fraktionen, dass die Konzeption für den Kommunikationsbau mit Stadtbibliothek gut und die ausgewiesene Nutzung angemessen sei. Andreas Noack (SPD) sprach den meisten Stadtverordneten aus der Seele: "Mit der vorliegenden ersten Entwurfsplanung sind wir noch meilenweit weg von den realen Kosten. Man kann sich viel wünschen, muss das dann aber auch bezahlen können." Ein Grund für die drohende Verteuerung: Knaben- und Mädchenschule waren einst durch eine Mauer getrennt. In deren Nähe stand einst ein unterkellertes Haus. Das hatte bei den ersten Entwurfsplanungen niemand im Kalkül.
Die in die Ausschüsse zur Diskussion verwiesenen Entwürfe sehen zwei Varianten vor. Das Komfort-Paket 2 ist gegenüber der abgespeckten Variante 1 um rund 180 000 Euro teurer.
Beide Varianten unterscheiden sich in Architektur und vor allem im technischem Ausstattungsgrad. Für das Bauprogramm, das vom Planungsbeginn bis zur Fertigstellung über drei Jahre bis 2015 läuft, werden Baukosten in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadtverordneten bezifferten die realen Kosten mit Nebenkosten für den Verbindungsbau am Donnerstag auf über sechs Millionen Euro. Für den Bau stehen Fördermittel aus den Programmen Stadtumbau Ost und städtebauliche Sanierungsmaßnahmen "Innenstadt Velten" zur Verfügung.
In dem die beiden Schulgebäude künftig verbindenden modernen flachen Haus sind im Erdgeschoss mit Foyer eine Bibliothek und Fundbüro, die Schulmensa mit Ausgabe- und Teeküche, ein Mehrzweckraum mit Bühne und ein Fachraum für Werken vorgesehen.
Mit einem Aufzug kommt man ins zweite Geschoss. Dort finden das Archiv, zwei Lehrerzimmer, das Direktorenbüro mit Sekretariat, Fach- und Vorbereitungsräume für Kunst, Naturwissenschaften sowie Kochen Platz. Extras, die den Bau aufwerten und zugleich verteuern könnten, sind Verdunkelungsvorrichtungen, Bühnenbeleuchtung und Beschallungsanlage für den Mehrzweckraum. Da eine Dachentwässerung in die Kanalisation nicht möglich ist, soll auf dem Verbindungsbau für einen Aufpreis von 8500 Euro ein Gründach angelegt werden.
Wenn die zu erwartenden Änderungswünsche der Ausschüsse berücksichtigt sind, könnte der Bau des Kommunikationszentrums in der Stadtverordnetensitzung am 6. März beschlossen werden.
Für die derzeit 314 Schüler in 13 Klassen und die 17 Lehrer würden sich mit dem Neubau die Arbeitsbedingungen sichtbar verbessern. Damit kommt die Linden-Grundschule, der 1998 dieser Name verliehen wurde, dem Ziel Wohlfühlgrundschule zu sein einen Schritt näher. In der Schule soll es jedem Schüler ermöglicht werden, seine bestmöglichen Leistungen zu erreichen und eine Atmosphäre geschaffen werden, die von Toleranz und gegenseitiger Rücksichtnahme geprägt ist.
Von Hajo Eckert