Marina Zehdenick: Vorfreude am Prerauer Stich

Herrlicher Sonnenschein und Temperaturen, die in der vergangenen Woche schon mehrfach an der 20-Grad-Marke gekratzt haben: Da kommt Freude auf, zumindest Vorfreude. Und diese Vorfreude sieht man Dirk Fengler und Mathias Kalmutzke deutlich an. Sie sitzen im Hafenmeisterbüro des Jacht-Zentrums am Prerauer Stich, aber eigentlich drängt es sie bei diesem Wetter hinaus auf das Gelände der GmbH. Denn dieses Gelände ist groß – zwölf Hektar. Und da gibt es in diesen Tagen natürlich an allen Ecken und Enden etwas zu tun. Und es wird auf dem Gelände Waldstraße 10, das einst eine alte Industriebrache war und 2017 von Dirk Fengler gekauft wurde, auch schon ganz kräftig in die Hände gespuckt. So zum Beispiel vor dem Hafen-Empfangsgebäude. Dort ist der graue Asphalt an etlichen Stellen abgetragen worden. Entstanden sind mehrere Flächen in Form von Quadraten oder auch Rechtecken. Sie werden nunmehr mit frischer Muttererde aufgefüllt und bepflanzt. Wer mit dem Boot anlegt und von Prerauer Stich aus das Gelände des Jachtzentrums betritt, bekommt also gewissermaßen durch die Blume gleich mal ein blühendes „Willkommen!“ gesagt. „Diese Begrünung wird die zuvor weiträumig versiegelte Freifläche in Ufernähe ein ganzes Stück auflockern“, ist sich Dirk Fengler sicher. Der 52-jährige Zehdenicker ist – ebenso wie der aus Düsseldorf stammende Uwe Schorpp – Geschäftsführer der Marina. Und Mathias Kalmutzke fügt hinzu: „Wir freuen uns schon darauf, wenn es hier grünt und blüht“. Der 41-jährige Zehdenicker ist Verkäufer holländischer Linssen-Jachten, die führerscheinfrei und in Zehdenick gemietet werden können. Gemeinsam hält das gestandene Männer-Trio alle Fäden auf dem Gelände fest in den Händen. Und das sind eine ganze Menge. Anspruch der weitläufigen Anlage Marina am Prerauer Stich ist es, den Wassersportlern und Bootsfreunden, die hier her kommen, einen erstklassigen Service zu bieten. Das fängt schon beim Anlegen mit dem Boot an. Vor zwei Jahren wurde eine völlig neue und barrierefrei gestaltete Steganlage gebaut, dieser Tage soll mit dem Bau einer dritten Steganlage begonnen werden. Dann kommen zu den 100 Liegeplätzen an den neu entstandenen Stegen noch einmal 30 Plätze hinzu. „Und von denen sind auch schon wieder 26 fest vermietet“, berichtet Mathias Kalmutzke. Doch die Steganlagen sind nur eine Komponente des Rundum-Wohlfühl-Pakets der Marina. Dazu gehören der Kauf und Verkauf sowie die Vercharterung von Booten, das Bereitstellen von Hallenliegeplätzen im Winter, das Vorhandensein von Bootsbauern, Bootslackierern und einer Werft direkt auf der Hafenanlage, Servicepersonal für die gesamte Bootstechnik einschließlich der Elektronik, ein moderner Elektro-Drehkran, der bis zu 35 Tonnen heben kann, und der die Boote im Herbst aus dem Wasser und im Frühjahr wieder zurück ins Wasser befördern kann, eine Hafentankstelle, eine Schmutzwasser-, Fäkalien- und Abfallentsorgung, moderne sanitäre Anlagen mit Duschen, WC, Wickeltisch, Waschmaschine und Trockner sowie einen Hafenshop mit Lebensmitteln sowie Boots- und Freizeitbedarf. Viele Wassersportfreunde machen von diesem Full-Service-Angebot bereits Gebrauch, gilt doch Zehdenick als Drehkreuz auf dem Weg zur mecklenburgischen Seenplatte und zur polnischen Ostsee.Einen erfolgreichen Abschluss des Bebauungsplanverfahrens vorausgesetzt, wird noch dieses Jahr ein weiteres, ganz besonders herbeigesehntes Serviceangebot auf der Anlage dazukommen. Es handelt sich dabei um ein Restaurant. Die Fläche dafür, die sich unmittelbar an das Hafenmeisterbüro und den Hafenshop anschließt, ist bereits abgesteckt und wird mit diesem Gebäudekomplex über einen Holzsteg verbunden sein. Das sorgt für eine interessante Optik und ist zudem platzsparend. Das Restaurant soll rund 200 Quadratmeter groß sein, über eine Terrasse verfügen und etwa 100 bis 120 Gästen Platz bieten. Ziel sei es, sagen Dirk Fengler und Mathias Kalmutzke übereinstimmend, die gastronomische Einrichtung noch dieses Jahr in Betrieb zu nehmen. „So ein Restaurant ist einfach existenziell notwendig“, weiß Dirk Fengler. „Wer mit seinem Boot hier festmacht, braucht eine Möglichkeit, um essen zu gehen. Und das in der Nähe des Anlegeplatzes.“ Neben den Wassertouristen werden ab 2021 auch die Erholungssuchenden in Zehdenick eine feste Anlaufstation vorfinden, die mit dem Wohnmobil oder Carawan unterwegs sind. 25 bis 30 Stellplätze sollen dafür angeboten werden. Von Bert Wittke