Wunsch: Viele Tüten mit Lebensmitteln am Gabenzaun in Zehdenick

Solidarität und Gemeinschaftssinn – das sind für Madlen Kaliebe nicht nur leere Worthülsen. Die Zehdenickerin lebt den Gedanken, Menschen zu helfen, denen es in unserer Gesellschaft nicht so gut geht. Und das unabhängig von all den Problemen und Schwierigkeiten um das Corona-Virus, das alles momentan noch schlimmer macht. Und nun war auch die Zehdenicker Tafel aufgrund von zahlreichen krankheitsbedingten Ausfällen vorerst nicht mehr aufrecht zu erhalten. Zuletzt bestand diese Institution, die ihre Angebote in Zehdenick, Gransee, Fürstenberg und Löwenberg unterbreitet, nur noch aus einer Person – Madlen Kaliebe. „Das konnte ich nicht im Alleingang bewältigen“, sagt die 37-Jährige . Die Aufgabe dieses Angebotes hat ihr eine schlaflose Nacht von Dienstag zu Mittwoch bereitet, doch am Morgen hatte sie schließlich eine Idee, die sie Gabenzaun nennt. Im Kleinen hatte Madlen Kaliebe diese Idee bereits am Dienstag bei sich daheim ausprobiert. „Ich hatte eine Brotspende erhalten“, sagt die Zehdenickerin. Sie portionierte die Backwaren, verpackte sie in Tüten und hängte sie an den heimischen Grundstückszaun. Bedürftige sollten davon nehmen können. Leider sei dieses Vorhaben nicht aufgegangen. Vermutlich, weil zu wenig Leute davon erfuhren beziehungsweise nicht sehr viele Passanten bei Madlen Kaliebe vorbeikamen. Gabenzaun am Rande des Sportplatzes Am Mittwoch hat die 37-Jährige nunmehr einen neuen Ort für ihre Hilfsaktion, die sie ehrenamtlich und in ihrer Freizeit umzusetzen versucht, auserkoren: Die Einfriedung des Zehdenicker Sportplatzes, erreichbar über den Parklatz am Adolf-Mann-Platz. Dort soll er ab sofort stehen – der Gabenzaun. Madlen Kaliebe bittet alle Leute, die etwas von den ihnen zur Verfügung stehenden Grundnahrungsmitteln erübrigen können, diese Dinge in Tüten zu verpacken und sie mit einem Band und einer Schleife am neuen Gabenzaun zu befestigen. Brot, Zucker, Eier, Nudeln oder Reis – jeder, der sich beteiligen möchte, möge selbst über den Inhalt entscheiden. Die Tüten sind für bedürftige Zehdenicker gedacht, die sie sich vom Gabenzaun holen können. „Ich fände es ein super cooles Zeichen, wenn es dadurch gelänge, etwas für unsere Mitmenschen zu tun, die in diesen Tagen mehr denn je auf Hilfe angewiesen sind“, sagt Madlen Kaliebe. Große Unterstützung vom SV 1920 Zehdenick: Mit Bürgermeister Bert Kronenberg hat Madlen Kaliebe bereits gesprochen und auch mit den Verantwortlichen des SV 1920 Zehdenick. Die Sportfreunde um Vereinschef Ronny Erdmann seien sofort Feuer und Flamme gewesen und haben dabei geholfen, die Zehdenicker mittels eines großen Transparentes auf die Aktion aufmerksam zu machen und zur Teilnahme zu animieren. Ob der Gabenzaun Not lindern kann, wird natürlich auch davon abhängen, dass er nicht von Leuten zweckentfremdet wird, die nicht mehr Genießbares entsorgen. Und natürlich sollen die Gaben in erster Linie jenen Menschen zugute kommen, die sich tatsächlich auf derartige Lebensmittelspenden angewiesen sind. Bemühungen um baldige Wiedereröffnung der Tafel: KampfKontakte mit dem Ziel, weitere Gabenzäune einzurichten gibt es nach Auskunft von Madlen Kaliebe inzwischen auch nach Gransee, Fürstenberg und Löwenberg. Parallel dazu arbeite sie natürlich mit Hochdruck daran, eine Möglichkeit zu finden, den Betriebe der Tafel so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können. Von Bert Wittke

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