Feuerwehr sucht in der Nacht zwei Vermisste nach Unfall im Amt Temnitz

Ein Notruf wegen eines schweren Verkehrsunfalls nördlich von Woltersdorf im Amt Temnitz am späten Montagabend führte für die Feuerwehr zu einer stundenlangen nächtlichen Suche nach zwei Vermissten. Als der Alarm am Abend um 21.27 Uhr auf seinem Piper einging, ahnte Sebastian Giesert, der Amtswehrführer der Temnitzer Feuerwehr, noch nicht, was auf ihn und und die anderen Feuerwehrleute zukommen sollte. Aus der Leitstelle in Potsdam wurde zunächst ein Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person gemeldet. Irgendwo zwischen Woltersdorf und dem Abzweig der Landesstraße L18 nach Storbeck und Katerbow. Den Unfallort konnte die Feuerwehr schnell ausmachen: Ein SUV war offenbar in einer leichten Linkskurve mit hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen und hatte frontal einen Baum gerammt. Der Wagen blieb rechts neben der Straße unter der abgerissenen Baumkrone hängen, die hinteren Räder in der Luft. Einen Unfall gab es – nur die angeblich eingeklemmte Person fehlte. Am Unfallort war niemand zu sehen, kein Fahrer und auch sonst kein Insasse des Fahrzeugs. Fahrertür und die Tür auf der Beifahrerseite standen offen. Die Feuerwehr ging deshalb schnell davon aus, dass wenigsten zwei Menschen in dem Geländewagen gesessen haben müssen. Offen blieb nur, wo sie waren. Mit Taschenlampen und Wärmebildkamera suchten dutzende Feuerwehrleute die gesamte Gegend ab, mehrere hundert Meter rund um den Unfallort. Der aufziehende Nebel machte die Suche nicht einfacher. Selbst die starken Scheinwerfer der Einsatzfahrzeuge konnte den Dunst nicht weit durchdrungen. Auch nach stundenlanger Suche konnte die Feuerwehr jedoch keinen der Fahrzeuginsassen finden. Die Polizei hatte zwischenzeitlich überprüft, ob der Besitzer des Wagens vielleicht zu Hause ist; er wohnt laut Zulassungsdaten nur wenige Dörfer weiter. Auch das blieb aber vergebens. Gut 40 Feuerwehrleute aus dem Amt Temnitz und aus Neuruppin waren im Einsatz, dazu Rettungsdienst und Streifenwagen. Schon relativ schnell hatte Sebastian Giesert zusätzliche Spürhunde angefordert. Bis die vor Ort waren, dauert es allerdings. Gegen Mitternacht machten sich die Frauen und Männer einer Rettungshundestaffel aus Berlin auf die Suche nach den Vermissten. Zusätzlich erwartete die Feuerwehr spezielle Flächensuchhunde. Sie sind darauf trainiert, große Areale selbstständig nach Menschen abzusuchen. Die Feuerwehr rückte kurz nach Mitternacht nach und nach ab und übergab die Leitung der weiteren Suche an die Polizei. Weitere Ergebnisse der Ergebnisse werden frühestens am Morgen erwartet. Von Reyk Grunow