Kunstmarkt an der Temnitzkirche mit vielen neuen Ständen

Corona Extra steht auf dem liebevoll gefertigten Holz-Hocker. Okay, gemeint ist hier das Bier. Aber es passt auch gut ins Jahr. Alles ist ein wenig anders. Auch der Netzebander Kunstmarkt. Aber immerhin: Er findet statt – so wie auch der Theatersommer stattfand. Corona macht aus der Not eine Tugend. Es tut dem Kunstmarkt gar nicht so schlecht, sich statt auf dem Platz vor der Kirche dahinter auf der Wiese auszubreiten. Schlecht ist nur das Wetter. „Wir haben viel Geld dafür bezahlt, echt schottisches Wetter zu bekommen“, ulkt Karsten Frenz im historischen Gewand und Whisky-Kenner. Er hat seine edlen Tropfen schon bei der Langen Nacht des Theaters an den Mann gebracht – zum Kunstmarkt ist er erstmalig dabei: „Ich mache das hier nicht für den Profit sondern für die tollen Leute hier in Netzeband“, sagt er. So geht es auch Holzbildhauer Stefan Neumann. Er kennt den Holzbildhauer Robert Vogel, der den Markt mit Kathrin Nordwig organisiert, seit vielen Jahren. Bisher habe es sich nie ergeben mitzumachen. „Ich war halt keiner aus der Region“, so Neumann. Aber in diesem Jahr kann er erstmals seine wirklich einzigartigen Holz-Schönheiten präsentieren: Hocker, Regale, Sessel – alle naturgewachsen, mit Korkenscheiben und aufwendigen Details verziert. Die Besucher – wetterbedingt etwas weniger als sonst – sind interessiert. Das gilt auch für die anderen Stände – es sind viele neue dabei. Etwa der des Malers Araujo Funes: Er möchte mit seinen Bildern die Magie Mittelamerikas zeigen. Oder der von Anna Dos Santos: Die Neuruppinerin hat in England zwei Jahre in einer Töpferei gearbeitet und versucht sich nun selbst an der Drehscheibe. Auch für den Kränzliner Saal-Betreiber Mathias Köppen ist Netzeband eine neue Lokation. Er steht, so sagt er, gern auf den Bühnen der Region. „Mit Band ist es ja im Moment bissel schwierig – also habe ich mir 20 Titel raufgeschafft, die ich als Solist bringen kann.“ „Wir sind zufrieden, auch wenn einige Standbetreiber wegen des Regens nicht gekommen sind“, sagt Robert Vogel, bevor die letzte „Aschenbrödel“-Vorstellung beginnt. Und bevor am Abend Jazzer Andrej Hermlin swingt. Lesen Sie auch: Aschenbrödel-Premiere beim Theatersommer kam in Netzeband gut an Theatersommer Netzeband: Gut 400 Gäste kamen zur “Bluthochzeit“-Premiere Was war, was kommt: Halbzeit beim Theatersommer Netzeband Von Regine Buddeke