Rohrlacker Bio-Lieferservice wächst in der Krise

Mit diesem Ansturm hatte niemand rechnen können. Innerhalb von drei Wochen ließen sich 2500 Neukunden beim Rohrlacker Bio-Lieferservice Landkorb registrieren. Geschäftsführerin Kirsten Sattler und ihr Team wussten im März kaum, wie sie der Riesennachfrage gerecht werden sollten. Der Bio-Lieferservice Landkorb wächst durch die Corona-Krise. Inzwischen sind in der Kundenkartei 3000 Adressen mehr als vor Ausbruch der Pandemie gelistet. Um alle Kundenwünsche erfüllen zu können, musste der Landkorb sein Personal deutlich aufstocken. 38 Mitarbeiter packten vor der Krise Kisten und fuhren sie aus. Jetzt sind es 60 – der Landkorb nahm viele geringfügig Beschäftigte unter Vertrag. Landkorb braucht noch mehr Personal: Und der Landkorb sucht noch weitere Mitarbeiter. „Wir haben nach wie vor Wachstum“, sagt Geschäftsführerin Kirsten Sattler. Der Landkorb will zusätzliches Personal im Lager, im Fahrdienst und im Büro anstellen. „Keine Aushilfen, Festangestellte.“ Unmittelbar nach Ausbruch der Krise hatte der Landkorb händeringend nach Personal gesucht. Er stellte Mitarbeiter für eine zusätzliche zweite Schicht im Lager ein und brauchte vor allem Leute, die die Ware auslieferten. Elf zusätzliche Fahrer transportieren heute in Rohrlack gepackte Kisten – darunter auch ein Caterer, dem wegen Corona die Aufträge wegbrachen. Nur noch jede zweite Woche eine Kiste: Mitte März – kurz nach Ausbruch der Krise – hatte der Landkorb zunächst einen harten Schnitt machen müssen. Um möglichst alle Kunden anfahren zu können, musste der Landkorb seine Lieferungen in vielen Postleitzahlengebieten vom wöchentlichen auf einen zweiwöchentlichen Rhythmus umstellen. „Erste Adressen haben wir wieder zurückgelegt“, sagt Sattler. Inzwischen seien die Bestellungen gut zu bewältigen. Etwa 11000 Kunden waren vor Beginn der Coronakrise beim Landkorb registriert. Längst nicht alle ordern jede Woche Bio-Gemüse oder andere Bio-Produkte. Derzeit packt die Landkorb-Belegschaft wöchentlich etwa 2500 Biokisten. Mit mehr Personal und nach der Umstellung auf einen Wochen-Rhythmus in allen Postleitzahlengebieten könnten es bis zu 3500 sein, sagt Sattler. Vereinzelt Lieferengpässe: Auch beim Landkorb war es durch die rasant gewachsene Nachfrage vereinzelt zu Lieferengpässen gekommen. Nudeln, Tomatenprodukte oder Mehl waren im März mitunter nicht zu haben. „Wir mussten einzelne Produkte aus dem Sortiment entfernen, weil wir sie einfach nicht mehr hatten“, sagt Sattler. Selbst die Großhändler limitierten die Mengen, die Lieferdienste wie der Landkorb bestellen konnten. Der Landkorb versuchte Engpässe zu vermeiden, indem er mit zusätzlichen Lieferanten zusammenarbeitete und selbst auf Vorrat bestellte. Inzwischen hat sich die Situation entspannt. Lediglich bei einigen Trockenprodukten sind die Landkorb-Regale leer. „Wenn die Nachfrage sprunghaft ansteigt, werden Kreisläufe durcheinander gebracht“, sagt Sattler. Corona-Regeln in Rohrlack: Zum Schutz der Mitarbeiter hat auch der Landkorb Corona-Regeln etabliert. Wer im Lager arbeitet, muss eine Maske tragen. Außerdem gibt es inzwischen feste Pausenteams, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Der Landkorb liefert seit 1997 Bio-Kisten an Kunden in und um Berlin aus. Angeboten werden Gemüse, Salate und Kräuter aus der Rohrlacker Lindenhof-Gärtnerei und der Region sowie andere Bio-Produkte. Wer sich für eine Mitarbeit beim Landkorb interessiert, meldet sich bitte unter daniel@landkorb.de Von Frauke Herweg

Covid-19 - Rohrlacker Bio-Lieferservice Landkorb wächst in der Krise