Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist auf der A 24 bei Wittstock ein Wolf überfahren worden. Die Polizei fand den Tierkadaver am Freitagnachmittag auf dem Seitenstreifen etwa 500 Meter vor der Abfahrt zur Raststätte Prignitz-Ost in Richtung Hamburg. Ein Autofahrer hatte die Beamten informiert.
„Wir wissen nicht, woher das Tier kommt“, sagte Robert Franck. Der Rheinsberger ist der Wolfsbeauftragte des Landes. Er hat den Kadaver noch am Freitag gemeinsam mit dem Wittstocker Stadtförster gesichert. Laut Franck handelt es sich um einen „strammen Rüden“, der knapp 40 Kilo schwer ist. Die Überreste des Jungtieres wurden zur Untersuchung in das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) nach Berlin gebracht. In freier Wildbahn können Wölfe bis zu 13 Jahre alt werden.
Der Polizei ist kein Unfall gemeldet worden
Unklar ist, wer mit dem stattlichen Tier zusammengestoßen ist. Denn ein Wildunfall wurde der Polizei nicht gemeldet. Vielmehr wurden die Beamten lediglich informiert, dass kurz vor dem Autobahndreieck Wittstock ein Tierkadaver auf dem Seitenstreifen liegt. „Vielleicht hat ein Lkw-Fahrer den Zusammenstoß gar nicht bemerkt“, sagte Toralf Reinhardt, Sprecher der Polizeidirektion Nord in Neuruppin. In den meisten Fällen melden sich Autofahrer, wenn sie mit einem Fuchs, Dachs, Reh oder einem anderen Tier zusammengestoßen sind – schon damit die Versicherung die Reparaturkosten erstattet.
Wolfssichtung vor rund einer Woche
Bekannt ist, dass seit Jahren ein Wolf in der Kyritz-Ruppiner Heide lebt. Bei einer Jagd wurden am Montag, 14. Dezember, jedoch östlich der Heide zwei weitere Wolfssichtungen gemeldet – zeitgleich und an unterschiedlichen Orten. Der Wolfsbeauftragte Franck ist an jeder Meldung interessiert. Schließlich soll das Leben der Wölfe in Brandenburg erforscht werden. Franck ist zu erreichen unter 0172/6 04 83 75.
Bereits der zweite tote Wolf in kurzer Zeit
Vor rund zwei Monaten war die Aufregung groß: ein Lkw-Fahrer hatte der Polizei am Abend des 26. Oktobers von einem Wildunfall berichtet. Dabei war zunächst nicht klar, mit welchem Tier das Fahrzeug kollidiert war. Erst am nächsten Tag wurde klar, dass es sich um einen Wolf handelte.
Von Andreas Vogel