Kaatzsch will in Fehrbellin großes Wohngebiet entwickeln

Es wäre für ihn das erste größere Projekt in Fehrbellin. Der Neuruppiner Bauunternehmer Ulrich Kaatzsch will zwischen Luchstraße und Rhin ein großes Wohngebiet entwickeln. Läuft alles wie von Kaatzsch erhofft, könnten 2024 auf dem Areal am Fehrbelliner Fensterwerk die ersten Häuser stehen. „Das sehe ich als realistisch an.“ Im Dezember hatte Kaatzsch seine Pläne den Fehrbelliner Gemeindevertretern vorgestellt – und war dabei auf ein positives Echo gestoßen. „Wir haben viele Anfragen von Menschen, die in Fehrbellin wohnen wollen“, sagt Bürgermeister Mathias Perschall. Derzeit gibt es jedoch nur wenige Baulücken, die Fehrbellin Interessierten anbieten kann. Villen am Rhin: Perschall rechnet damit, dass am Rhin mindestens 40 neue Häuser entstehen können – darunter möglicherweise auch einige Villen in Flussnähe. Kaatzsch lässt offen, wie viele Häuser auf der 3,6 Hektar großen Fläche einmal errichtet werden. „Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“ Kaatzsch hat in Neuruppin und Umgebung bereits 15 B-Plan-Gebiete entwickelt. Unklar ist derzeit, ob er selbst alle Häuser im künftigen neuen Wohngebiet baut – oder ob er etwa in einigen Fällen nur Bauland anbietet. Das mögliche neue Wohngebiet ist derzeit eine Wiese. Schon im vergangenen Jahr hatte Kaatzsch die Fläche gekauft. „Es ist ein attraktiver Standort für die Stadt“, sagt er. Für Familien, die sich dort niederlassen wollen, wäre die Infrastruktur gut. Noch in diesem Jahr will Fehrbellin an der Bruno-Hans-Bürgel-Straße einen neuen Spielplatz bauen. Auf dem Garagen-Gelände am Rhin könnte in einigen Jahren die neue Kita entstehen, zu der Fehrbellin sich bereits seit Längerem bekannt hat. Wohnen am Sportplatz: Eigentlich hatte Fehrbellin das Wohngebiet am Sportplatz weiterentwickeln wollen. Doch die Gespräche mit potenziellen Projektentwicklern verliefen bisher ergebnislos. Aufgegeben sind die Pläne damit noch nicht. „Sie bleiben eine Option“, sagt Bürgermeister Perschall. Auch Ulrich Kaatzsch hatte sich zunächst für die Flächen am Sportplatz interessiert. Die „nüchternen Fakten“, so der Bauunternehmer, hätten schließlich für ein neues Wohngebiet an der Luchstraße gesprochen. Am Sportplatz hätte der Projektentwickler mit einer Vielzahl von Grundstückseigentümern verhandeln müssen – an der Luchstraße verhandelte er nur mit einem. Wachstum auch in Wustrau: Seit Jahresanfang gilt Fehrbellin als so genannter grundfunktionaler Schwerpunkt. Damit vergrößern sich die Möglichkeiten der Gemeinde, neue Wohngebiete zu entwickeln – auch in den Ortsteilen. Gerade Hakenberg und Linum seien nachgefragt, sagt Perschall. Recht konkret sind die Pläne in Wustrau: Am Weinberg will die Berliner Tamax-Unternehmensgruppe ein 1,2 Hektar großes Baugebiet entwickeln. „Wohnen, wo andere Urlaub machen“, wirbt das Unternehmen auf seiner Internetseite. Bauland am Weinberg: Schon Ende der 1990er Jahre hatten sich die Wustrauer im Grundsatz für die Entwicklung eines Baugebietes ausgesprochen. Lange Zeit ruhten die Arbeiten an dem Projekt. Jetzt will die Tamax-Gruppe, die bereits Bauland in Zossen-Dabendorf, Ludwigsfelde oder Saarmund erschlossen hat und ein Sonderbaugebiet an der Neuruppiner Gartenstraße entwickeln will, das Verfahren wieder aufnehmen. „Wir haben alle Planungsunterlagen zusammengestellt“, sagt Projektleiter Michael Steinmeyer. Möglichst bald nach dem Corona-Lockdown möchte das Unternehmen seine Pläne im Ortsbeirat von Wustrau vorstellen. Steinmeyer geht davon aus, dass Bauwillige sich noch in diesem Jahr ein Grundstück am Weinberg aussuchen können. Zehn, möglicherweise auch elf Grundstücke könnten auf einem Areal hinter der Reitanlage entstehen. Von Frauke Herweg