Vogelschutzgebiet: Wassermangel im Kranich-Rastgebiet bei Linum

In den kommenden Wochen versammeln sich rund um Linum wieder tausende Kraniche, um sich auf den Weiterflug in ihre Überwinterungsgebiete vorzubereiten. Schon jetzt kann man sie in großen Trupps auf den abgeernteten Feldern beobachten. Im Europäischen Vogelschutzgebiet Rhin-/Havelluch liegt einer der größten Rastplätze Westeuropas, auf dem sich jährlich bis zu 80.000 Kraniche versammeln. Hier fressen sie sich Reserven an, um sich für den Flug in die spanischen und südfranzösischen Gebiete zu rüsten. Sie kommen aus ihren Brutgebieten in Skandinavien, dem Baltikum, Polen und auch Brandenburg. Kranichbeobachter werden gebeten, Absperrungen zu respektieren, in Deckung zu bleiben, landwirtschaftliche Flächen nicht zu betreten und Abstandsregeln einzuhalten. Für die Führungen, die jetzt wieder regelmäßig stattfinden, ist die Teilnehmerzahl in diesem Jahr auf Grund der Coronasituation begrenzt. Deshalb ist eine vorherige telefonische Anmeldung dringend erbeten: Die StorchenschmiedeLinum ist unter der Telefonnummer 033922/50500 zu erreichen. Kristina Hühnist unter der Nummer 0176/57 64 77 77 zu erreichen. Informationen zu den Zählungen erteilt der Landschaftsförderverein unter der Nummer 033055/2 20 99 sowie Helga Müller-Wensky unter 030/4 02 64 30. Die Linumer Teiche und die vernässten Flächen dienen ihnen als sichere Schlafplätze. Der voranschreitende Klimawandel beeinflusst allerdings auch die Kranichrast in Linum. Im Jahr 2020 gab es im dritten Jahr in Folge sehr geringe Niederschläge. So wirken sich die sinkenden Wasserstände in Flüssen und Seen auch auf die Vernässung der Wiesenflächen aus. Sie stehen in diesem Jahr in geringerem Ausmaß zur Verfügung. Lesen Sie auch: Das beliebte Besucherzentrum im Storchendorf Linum steht vor dem Aus Storchenschmiede Linum eröffnet die Saison Umsichtig verhalten: Die Linumer Naturschützer appellieren deshalb an ihre Gäste, sich möglichst umsichtig zu verhalten. Auf Grund der besonderen Situation wird der Rundwanderweg im Teichgebiet für Besucher teilweise gesperrt, um den Kranichen und anderen Vögeln ausreichend Rückzugsraum zu bieten. Führungen finden dennoch regelmäßig statt und auch für die Kranichzählungen werden derzeit noch Helfer gesucht. Von Cornelia Felsch