Dorfkirche von Rosenwinkel hat nun größeren Eingang

Erst war es dem Schwamm an den Kragen gegangen, der sich in Boden- und Sockelbereich der Dorfkirche Rosenwinkel gefressen hatte. Das war 2018, woraufhin die Sanierung des Bereiches erfolgt war. Nun, ab Ende des vergangenen Jahres hat sich das Gotteshaus noch ein weiteres Stück verändert. „Der Schornstein wurde abgerissen und mit der Ausbesserung des Daches begonnen“, erklärt Pfarrer Christian Ruch. Dieser nunmehr zweite Bauabschnitt beinhaltet neben der Montage von Regenrinnen auch die Umgestaltung des Westgiebels. Der war zuvor vom Schornstein des Ofens geprägt gewesen. Die Funktion des Ofens hatte dem Pfarrer zufolge maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der Echte Hausschwamm ausbreiten konnte. In die Kirche gelangte man über einen Vorbau seitlich. Der und der Schornstein sind nun Geschichte, stattdessen gibt es einen großen Eingang. „Vorher war man beispielsweise bei einer Beerdigung mit dem Sarg nur schwer um die Ecken gekommen“, berichtet Christian Ruch. „Jetzt ist der Eingang richtig schön groß und man läuft direkt auf den Altar zu“, sagt Christiane Hoffmann vom Förderverein Dorfkirche Rosenwinkel. Der Verein setzt sich seit über zwei Jahren für den Erhalt und eine kulturelle Wiederbelebung der Kirche ein. Auch für dieses Jahr sei wieder eine Benefizveranstaltung geplant gewesen. Wegen der Corona-Pandemie hatte diese aber nicht stattfinden können. „Vielleicht holen wir das im Herbst nach“, so Christiane Hoffmann. 245 000 Euro für die Sanierung: Dann dürfte bereits der dritte Bauabschnitt begonnen haben. Einer Mitarbeiterin des mit den Planungen beauftragten Ingenieurbüros Axel Seemann zufolge, könnte dieser letzte Bauabschnitt schon Ende des Jahres abgeschlossen sein. Er beinhaltet die Sanierung der Außenwände sowie die Rückführung des Gestühls. Alles zusammen soll 245 000 Euro kosten, die durch Staatskirchenvertrag, Kirchgemeinde, Kirchenkreis, die Evangelische Landeskirche, den Förderkreis „Alte Kirchen“ sowie den Förderverein übernommen werden. Die Arbeiten führt unter anderem das Baugeschäft Wilfried Bork aus Zernitz-Lohm aus. Geht es nach den rund 30 Mitgliedern des Fördervereins, könne die Kirche auch ihren ursprünglichen Turm zurück erhalten. Der ist 1972 abgerissen worden, wie eine jüngst gefundene Flaschenpost belegt. In der Wodka-Flasche befindet sich ein Zettel, der die Mauerung des Giebels mit dem 5. September 1972 datiert. 1666 wurde das Gebäude als mittlerweile dritte Fachwerkkirche an dieser Stelle errichtet. Die Kabinett Fenster von 1657 stammen noch aus dem Vorgängerbau. Die Innenausstattung ist weit über 200 Jahre alt. Der Turm wurde 1972 abgerissen. 2013 wurde erstmals Echter Hausschwamm in der Kirche festgestellt. Seit September 2017 ist das Gotteshaus gesperrt. Anfang 2018 geründete sich ein Förderverein zum Erhalt der Kirche. Zu dieser Zeit fand ein erstes Absaugen des Schwamms statt. Seit 2018 wird die Kirche saniert. 245 000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Der dritte Bauabschnitt soll Ende 2020 beendet werden. „Für eine solche Maßnahme dürfte es aber vorerst keine Förderung geben“, wie die Ingenieurbüromitarbeiterin bemerkte. Auch das Vorhaben einer neuen Innenraumkonzeption bedürfe dann eines weiteren Bauabschnittes. Der Verein wünscht sich Christiane Hoffmann zufolge eine flexible Sitzgestaltung in der Kirche für Veranstaltungen. Geplant sei auch die Begradigung des Weges. der in die Kirche führt sowie dessen Barrierefreiheit. Aus Sicht von Christian Ruch ist die Frage der künftigen Belüftung noch diskutabel. Immerhin sei das allein durch den größeren Eingang dann schon besser möglich. Positiv seien auch die Dachrinnen, die es vorher nicht gegeben und was wiederum Feuchtigkeit gefördert hätte. Die historischen Fenster, die noch vom Vorbau stammen, befinden sich laut dem Pfarrer noch bei einem Restaurator. Ausgebessert worden sind im Rahmen der Sanierung auch Elemente am Glockengerüst. Die Türen des nun deutlich größeren Eingangs sollen lichtdurchlässig sein und deshalb aus Glaselementen bestehen. Von Christian Bark