Gäste in Jabel kochen orientalische Gerichte mit

Ein Sprichwort heißt ja „Viele Köche verderben den Brei“. Im Ausflugslokal Grüne Oase in Jabel waren am Samstag aber ausdrücklich viele Köche erwünscht. 14 Teilnehmer aus der Region waren gekommen, um mit dem Koch Dizuar Haso in die Geheimnisse der kurdischen Küche einzutauchen. Dabei verdarben sie keineswegs den Brei, sondern zauberten gemeinsam ein leckeres Fünf-Gänge-Menü nach orientalischen Rezepten. Die Gäste waren aus ganz unterschiedlichen Motivationen angereist. So wollten einige das „Spiel mit Gewürzen“ verfeinern, andere sich die ausländische Küche nach Hause holen. Wiederum andere kochten bereits orientalisch und erhofften sich nun Inspiration. „Die Kurdische ist eine der ältesten Kulturen der Welt“, sagte die Gastwirtin Petra Puls. Laut Dizuar Haso zählt der kurdische Kalender gerade das Jahr 2720. Haso selbst arbeitet seit einiger Zeit als Koch im Lokal. „Eigentlich bin ich Lehrer, aber kochen macht bald noch mehr Spaß“, sagte er. Der Syrer kam vor einigen Jahren nach Jabel. Als Asylsuchender ist er in Deutschland nicht anerkannt, sondern nur geduldet. In Jabel bringt er sich die deutsche Sprache größtenteils allein bei, er ist zudem Mitglied im Laientheater Adebar. Aus diesem Ensemble waren am Samstag auch einige Mitglieder in Jabel dabei – so etwa Petra Wendt aus Schmolde. „Nach unserem Auftritt in Jabel hatte Dizuar schon einmal kurdisches Essen serviert, und das hat super geschmeckt“, sagte sie. In Angriff nahmen die Köche dann sogleich eine Linsensuppe, Falafel, Auberginencreme, Hummus, eine kurdische Gemüsepfanne, Lammkeule, Tabbouleh und Baklava. Letzterer Nachtisch wurde zuerst vorbereitet. Der Teig dazu war hauchdünn. „Den haben wir vom Händler, weil er wirklich schwer selbst zu machen ist“, erklärte Dizuar Haso. Geschichten über die syrische Heimat: Gemahlene Walnüsse, Butter und Zuckerwasser gehörten zu den Zutaten der Backröllchen. Im Folgenden bereiteten die Teilnehmer alles für die anderen Gerichte vor. Da wurde gehackt, da geschnippelt, dort gekocht. Jeder hatte etwas zu tun. Dizuar Haso nutzte die Gelegenheit, etwas über sich, seine Heimat und Kultur zu erzählen. Er gab zudem Tipps, welche Gewürze wo gut schmecken. So entziehe beispielsweise Tandoori Masala dem Lamm seinen strengen Geschmack. Interessiert hörte auch Luise Koch aus Rheinsberg zu. Sie hatte den Kurs von ihrer Mutter geschenkt gekommen, damit ihre „Kochexperimente“ etwas werden. Fortsetzung und zweiter Kurs geplant: „Eigentlich koche ich gern Indisch aber das hier gefällt mir bisher auch sehr gut“, sagte die junge Frau. Ein kleiner Höhepunkt war sicher das Grillen der Auberginen im Ofenfeuer für die Auberginencreme. „Dadurch erhalten sie ihre rauchige Note“, erklärte Dizuar Haso. Viel Spaß hatten auch Karina Bahr aus Fehrbellin und ihre Freundin Brigitte Müller aus Wustrau. „Wir reisen viel und probieren viel aus, deshalb sind wir heute hier“, sagte Karina Bahr. Das Lokal in Jabel kannten sie noch gar nicht, wollten aber auf jeden Fall wiederkommen. Nach knapp vier Stunden konnte dann aufgetischt werden. Die Gäste genossen die Früchte ihrer Arbeit und nahmen viele Anregungen für den heimischen Herd mit. Für den Kurs soll es Petra Puls zufolge eine Fortsetzung geben. Wegen der großen Nachfrage wird dieser Kurs am Samstag, 7. März, noch einmal wiederholt. Los geht es ab 14 Uhr. Anmeldungen unter der Telefonnummer 03394/40 59 66. Von Christian Bark

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