Gedenken in Dahlhausen und Blumen für die Opfer des Luftangriffs 1945

Bei einer Gedenkveranstaltung am Freitagvormittag auf dem Friedhof in Dahlhausen rückte der Luftangriff auf zwei Eisenbahnzüge vor 75 Jahren in den Mittelpunkt. Am 24. April 1945 griffen russische Tiefflieger in der Gemarkung Dahlhausen die Züge an. Damals kamen 13 Frauen und Männer ums Leben. Ihre letzte Ruhestätte fanden sie auf dem Friedhof in Dahlhausen. Erstmals besuchte nun Holger Kippenhahn, Bürgermeister der Gemeinde Heiligengrabe, die Grabanlage und legte dort Blumen nieder. Gemeinsam mit Blumenthals Ortsvorsteherin Bettina Teiche und Einwohnern aus Dahlhausen erfolgte dieses stille Gedenken. Erinnerung wird wach gehalten: „Es ist schön, dass sich immer wieder Menschen aus den Dörfern verdient machen und Gräber wie diese pflegen“, sagte Holger Kippenhahn. Denn Anke Glaser aus Dahlhausen übernahm vor 25 Jahren die ehrenamtliche Pflege dieses Grabfeldes. Kippenhahn ist dankbar für das Engagement, denn „damit wird die Erinnerung an den Krieg öffentlich sichtbar.“ Gleichzeitig räumte er ein, erst durch ein MAZ-Gespräch in dieser Woche von diesem Luftangriff 1945 und dem Grabfeld erfahren zu haben. Erinnerung an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte: „Wenn wir hier stehen, erinnern wir uns an das gesamte Kriegsgeschehen, das vor 75 Jahren zu Ende ging“, sagte der Bürgermeister. Er betonte, dass „das Gedenken bleiben muss, um auch die nächste Generation damit vertraut zu machen.“ Kippenhahn freute sich, dass das Wirken von Anke Glaser bei der Grabpflege ausstrahlt. Aus der Sicht der Gemeinde rückt das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg somit immer wieder in das Bewusstsein. „Daran zu denken, ist aktueller denn je“, mahnte Holger Kippenhahn. „Diese Zeit darf nicht vergessen werden“, sagte Einwohnerin Brigitte Liebetrau. Sie schätzt Anke Glasers langjähriges Engagement. Luftballons am Tag der Befreiung: Wegen der Corona-Krise und der damit verbundenen Abstandsregeln und Auflagen zur Größe von Veranstaltungen muss der Rahmen für das Gedenken rund um das Ende des Zweiten Weltkrieges neu gestaltet werden. Damit entfällt auch das Gedenken am 8. Mai in der Kapelle in Horst. Bettina Teiche regt nun an, am Tag der Befreiung Luftballons mit der Friedenstaube des Malers Pablo Picasso vor den Grundstücken in den Dörfern aufzuhängen. Das Bürgerhaus in Blumenthal soll ebenfalls mit diesen berühmten Friedenstauben geschmückt werden. Von Christamaria Ruch

Dahlhausen - Dahlhausen: Blumen für die Opfer des Luftangriffs vor 75 Jahren