Klosterladen Heiligengrabe ist Marlies Mauguin-Gröschels Lebenstraum

„Wer ein Tier rettet, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für ein Tier“ – mit diesem Spruch werden Besucher im Klosterladen von Marlies Mauguin-Gröschel in Heiligengrabe begrüßt. Tierschutzprojekte hat sie schon immer unterstützt. In diesem Jahr ist es die Katzenhilfe Prignitz. Alles Geld, das aus einem kleinen Fundus alter Bücher, Porzellan und anderer Sachen im Vorraum ihres Ladens eingenommen wird, geht dorthin. Sie weiß: Jeder noch so kleine Beitrag für den Tierschutz zählt. Die gebürtige Brandenburgerin lebte lange Zeit in Berlin, ehe sie sich in Heiligengrabe den Traum vom Arbeiten – und mittlerweile auch Leben – auf dem Land verwirklichte. „Mein erster Berufswunsch war Buchhändlerin, ich wurde aber Einzelhandelskauffrau.“ Beides kommt zusammen in dem kleinen Klosterladen. Denn man findet hier ausgewählte Bücher zu ganz verschiedenen Themen. Bücher zum Thema Trauer: In der Adventszeit lag ein Tisch voller Bücher mit Weihnachtsgeschichten, passend zum Advent. In einem anderen Regal finden sich Bücher zum Thema Trauer. Für viele Menschen ist der Tod eines Familienmitgliedes oder auch eines Haustieres schwer zu ertragen. Sie brauchen Hilfe. Die möchte Marlies Mauguin-Gröschel mit diesen Büchern und ihrer persönlichen Beratung anbieten. Mit dem Thema Sterben hat sie sich schon früher beschäftigt. Sie arbeitete ehrenamtlich im Kinderhospiz. Eine Ausbildung für Sterbebegleitung war Voraussetzung dafür. Die Teilnehmer am Trauercafé in Wittstock, ein Treffpunkt für trauernde Hinterbliebene, waren schon zu Gast im Klosterladen. Solche Kontakte sind der Geschäftsfrau wichtig. „Die Trauer in die Natur tragen“, das ist auch ein Thema, zu dem ihr Ehemann, Constantin Gröschel, Seminare anbietet. Ein Wochenende dazu findet sich im Jahresprogramm des Kloster Stiftes Heiligengrabe für 2021. Der heutige Klosterladen befindet sich im Lindeinerhaus, benannt nach einer ehemaligen Stiftsdame und angesehenen Lehrerin im Kloster Stift. Ins Leben gerufen und über viele Jahre betreut wurde er von der Stiftsfrau Prauss. Nachdem er eine Zeit lang leer stand, übernahm ihn Mauguin-Gröschel im Sommer 2018. Zu der Zeit war sie eigentlich nur auf der Suche nach einem Seminar. Bilder regionaler Künstler an den Wänden: Auf der Internetseite des Klosters stieß sie dann aber auf die Anzeige, dass der Klosterladen eine neue Pächterin suche. Für Marlies Mauguin-Gröschel war das eine sich unverhofft öffnende Tür. Das Terrain war ihr vertraut. Hatte sie doch bereits viele Jahre regelmäßig in einem Kloster auf Korsika verbracht und auch in anderen Klöstern Einkehrzeiten wahrgenommen. Das Mobiliar des kleinen Ladens hat sie dem historischen Ort angepasst. Ein Zimmermann aus Krakow am See fertigte aus alten Hölzern Möbelstücke. So entstanden ihr Verkaufstresen und die beiden Aufsteller für Karten und Kalender. An den Wänden hängen Bilder, die regionale Künstler zum Verkauf anbieten. Qualität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit: Im Klosterladen finden sich Handwerkskunst und viele Kleinigkeiten, die Freude bereiten. Ein Teil des Sortiments wird von Familienunternehmen hergestellt und ist – entgegen dem heutigen Trend – nicht im Online-Handel erhältlich. Qualität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sind der Inhaberin wichtig. So gibt es zum Beispiel Kaffee aus Nicaragua, der nur mit Frachtsegelschiffen nach Deutschland transportiert wird. Die jetzige Situation ist für den kleinen Laden schwierig. Durch Corona finden keine Seminare im Kloster statt. „Trotzdem war es der richtige Schritt. Hier bin ich ganz bei mir“, ist sich Marlies Mauguin-Gröschel sicher. Derzeit befindet sich der Klosterladen in der Winterpause. Ab Februar öffnet er wieder – jeweils donnerstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr. hjvbfdjk fbhdjknl hfbvjdnvj, Von Petra Rieger