320 Psychiater fliegen ins syrische Damaskus ein und erleben eine Reise in eine Welt voller Überraschungen und neuer Begegnungen.
Jürgen Rogge aus Perleberg war einer von ihnen. Mit trockenem Humor und guter Beobachtungsgabe machte er aus den Erinnerungen an diese „vier oder fünf Tage“ im Jahr 1995 ein Buch.
Mit einem Augenzwinkern
Das „Narrenflugzeug“ ist ein unterhaltsamer Reisebericht, der stets mit einem Augenzwinkern daherkommt, aber nie ins Komödiantische abdriftet. Vielmehr bekommt der Leser nebenbei allerhand Wissenswertes über Land und Leute oder historische Zusammenhänge serviert.
Eine Kostprobe dieser Mischung bekamen am Mittwoch rund 20 Gäste im Gasthaus Göske in Wernikow kredenzt – und zwar vom Autor persönlich.
Die Hausherrinnen Margitta und Sandra Göske hatten Jürgen Rogge zum ersten Lesecafé in das Gasthaus eingeladen.
Die erste Bauchtanzübung
Eine knappe Stunde lang präsentierte Jürgen Rogge Auszüge aus seinem Buch – etwa von der ersten Bauchtanzübung seines Lebens, von „Schildkrötensuppe in homöopathischen Dosen“ und den Eigenarten seiner Mitreisenden. „Ein Pharma-Unternehmen hatte diese Reise gesponsert. Es ging um ein Antidepressivum, das wir verordnen sollten“, sagt er. Warum es für die Präsentation ausgerechnet nach Syrien gehen musste, könne er nicht sagen. „Es hätte auch in Garmisch-Patenkirchen sein können.“
Weitere Veranstaltungen folgen
Dann aber wäre „Das Narrenflugzeug“ nie entstanden, das in Wernikow immer wieder für Lacher sorgte. Und es soll nicht der letzte amüsante Nachmittag bei Kaffee und Kuchen gewesen sein. Margitta und Sandra Göske wollen solche Runden künftig regelmäßig anbieten.
Die Premiere des neuen Lesecafés im Gasthaus hatte Sandra Göske gemeinsam mit Ricarda Hergaß aus Freyenstein organisiert. „Wir wollen möglichst viele Menschen mit kulturellen Angeboten ansprechen und für mehr Abwechslung sorgen.
Mehr als Skat und Eisbeinessen
Es muss ja nicht immer Skat und Eisbeinessen sein“, sagt Ricarda Hergaß. „Wir sind nur so aus Spaß darauf gekommen. Aber es funktioniert. Wir sind zufrieden“, ergänzt Sandra Göske.
Tatsächlich zog die Veranstaltung sogar Besucher aus umliegenden Dörfern und aus Wittstock nach Wernikow. Margitta und Sandra Göske setzen zudem auf die Tradition des 109 Jahre alten Gasthauses. Es solle in Zukunft stärker in den Mittelpunkt des Dorflebens rücken.
Das nächste Lesecafé findet am Freitag, 15. Februar, ab 17 Uhr statt. Dann liest Olaf Waterstradt. Karten gibt es montags bis sonntags – außer donnerstags – ab 17 Uhr im Gasthaus, Telefonnummer: 03394/44 39 01.
Von Björn Wagener