Neubau Feuerwehrgerätehaus Zaatzke an Brandschützer übergeben

Das neue Feuerwehrgerätehaus in Zaatzke steht jetzt offiziell für die Nutzung bereit. Die Übergabe an die Einsatzkräfte erfolgte am Freitagabend. Ursprünglich sollte die Feier zu einem Tag der offenen Tür für alle Bürger der Gemeinde Heiligengrabe werden, aber die Corona-Krise machte das nicht möglich. Kreisbrandmeister Olaf Lehmann und sein Stellvertreter Steffen Müller von der Feuerwehr in Wittstock gehörten zu den Gästen. Millioneninvestition für modernen Brandschutz: Der offizielle Titel des Feuerwehrgerätehauses lautet Feuerwache Nord und ist im neuen Gefahrenabwehrbedarfsplan der Gemeinde verankert. 1,1 Millionen Euro flossen in das Bauvorhaben. Neben Eigenmitteln der Gemeinde in Höhe von 654.500 Euro standen 445.500 Euro Fördermittel aus dem Kommunalen Infrastrukturprogramm des Landes Brandenburg bereit. Bei Uwe-Karsten Scholz als Planer für das Bauvorhaben liefen die Fäden zusammen. Immerhin: 15 Gewerke waren im Einsatz. Sieben Jahre von der Idee bis zur Übergabe: Von der ersten Idee eines Neubaus mit Suche des geeigneten Standortes bis zur Übergabe vergingen sieben Jahre, wie Einheitsführer Andreas Mäder im Zeitraffer aufzählte. 2017 fiel die Entscheidung, das Objekt in Zaatzke zu errichten. „Dank des Wegfalls der Kreisgebietsreform in Brandenburg wurden Finanzmittel frei“, sagte Mäder und erntete dafür Lachen. „Wir konnten es nicht erwarten und haben die Feuerwache am 2. August in Beschlag genommen“, sagte Andreas Mäder. Bereits am 8. August folgte der erste Einsatz zum Löschen einer Strohpresse und eines Feldbrandes bei Maulbeerwalde. Vier ehemals eigenständige Einheiten sind in Zaatzke vereint: Die Feuerwehreinheit in Zaatzke geht aus den vormals eigenständigen Einheiten Glienicke, Jabel, Maulbeerwalde und Zaatzke hervor. Derzeit reihen sich 21 aktive Einsatzkräfte dort ein. Die 20-jährige Lea Klähn ist die einzige Frau. Sie ist auch Jugendwartin und begeistert elf Mädchen und Jungen in der Jugendfeuerwehr für den Brandschutz: „Die Arbeit mit den Kindern ist eine gute Kombination zum Einsatzgeschehen.“ Das Feuerwehr-Gen liegt in Lea Klähns Familie. 19 Mitglieder gehören zur Alters- und Ehrenabteilung. In den vergangenen drei Jahren rückten die Aktiven zu 84 Einsätzen aus. Ehrenamtlicher Einsatz für das Gemeinwohl: „Im Dienste einer wichtigen Aufgabe, dem Schutz und der Sicherheit von Leib und Leben, sind die Einsatzkräfte bereit, jederzeit Freizeit und Ruhe zu opfern, die Gesundheit aufs Spiel zu setzen und sogar das Leben zu riskieren“, sagte Gemeindebürgermeister Holger Kippenhahn und dankte den Brandschützern „für den verantwortungs- und gefahrvollen Dienst an der Gemeinschaft.“ Zaatzke ist ein zentraler Standort: Wegen der guten Erreichbarkeit wurde Zaatzke als zentraler Standort für die umliegenden und angegliederten Einheiten ausgewählt. Die Einheit Glienicke wird abhängig vom Szenario auch zu Einsätzen im gesamten Gemeindegebiet alarmiert. Das Tanklöschfahrzeug (TLF) 5000 steht seit 2016 für Einsätze bereit. Dieses Fahrzeug erfüllt einen hohen einsatztaktischen Wert und wird auch bei der Alarmierung des fünften Waldbrandzuges des Landkreises Ostprignitz-Ruppin eingesetzt. Das Herzstück der Feuerwache: Herzstück der Feuerwache Nord ist die 126 Quadratmeter große Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen. Hinzu kommen ein Schulungsraum, Umkleidebereiche und Sanitäranlagen für Frauen und Männer. Auf der Rückseite befindet sich ein Parkplatz mit 18 Stellplätzen. Von Christamaria Ruch