Die Spielzeugkisten nach Brauchbarem durchsucht, das noch gut als Geschenk durchgeht, Plätzchen, Malsachen und Mütze gekauft, vielleicht noch etwas Persönliches gebastelt und dann endlich das Päckchen gepackt– viele Menschen aus der Region haben in den vergangenen Wochen dieses Programm absolviert, um bedürftigen Kindern in Albanien eine Freude unterm Weihnachtsbaum zu bereiten. Insgesamt 585 Pakete sind in diesem Jahr auf diese Weise zusammengekommen, berichtet Ingelore Apelt von der Neuruppiner Adventgemeinde, die sich schon vor fast zwei Jahrzehnten der bundesweiten Aktion „Kinder helfen Kindern“ der adventistischen Hilfsorganisation Adra angeschlossen hat. 157 Bananenkisten, die bis obenhin mit voluminöseren Gaben wie Bettwäsche, Jacken oder Handtüchern vollbepackt waren, kamen dazu.
Diese ganzen Spenden wurden in der vergangenen Woche in Neuruppin von einem Laster abgeholt. Der Wagen wurde in Berlin mit weiteren 2500 Päckchen beladen, beim Zoll versiegelt und ist dann nach Albanien abgefahren. „Dort ist die Fuhre mittlerweile gut angekommen“, sagt Ingelore Apelt. Für sie und die zwei Handvoll Helfer aus Neuruppin, die die Aktion ebenfalls unterstützen, bedeutet es: ein Dreivierteljahr Ruhe – fast.
Denn der Kinder-Trödelmarkt der Adventgemeinde, dessen Erlöse in das Hilfsprojekt fließen, ist schon im Frühjahr dran. Und auch die Helferinnen sammeln jetzt schon wieder die beliebten Apotheken-Heftchen mit den großen Tierpostern. „Darüber freuen sich die Kinder besonders, hat man uns erzählt“, sagt Brigitte Horvath. Die Helferinnen wiederum freuen sich, wenn sie von den Apothekern nicht schief angeguckt werden, wenn sie die nicht mehr benötigten Umschau-Restposten am Ende des Monats abholen. Ansonsten aber ist bis September wieder nicht viel zu tun.
Erst dann fährt Ingelore Apelt wieder Schulen und Kindergärten in der ganzen Umgebung der Fontanestadt ab, um sich und die Aktion wieder in Erinnerung zu bringen und gleich ein paar leere Pakete zu liefern. Ihr Radius reicht dabei bis nach Fehrbellin und in das Amt Temnitz hinein. Manchmal kehrt die Neuruppinerin dann wieder mit leeren Händen zurück, weil eine Einrichtung in jenem Jahr mal eine andere Spendenkampagne unterstützt oder wegen einer Krankheitswelle nicht mitmacht. Manchmal gibt es aber auch mehr Gaben als erhofft. „Dann reicht mein Pkw nicht mehr aus und ich muss mit einem Lieferwagen noch einmal hin.“
Von Celina Aniol