„Die Marquise von O…“ kommt ins Kyritzer Kulturhaus

Klassisches Theater wird am Freitag und Samstag im Kyritz Kulturhaus geboten. Das Turmalin-Theater erzählt die Geschichte der „Die Marquise von O“ nach der Novelle von Heinrich von Kleist, mit Cornelia Gutermann-Bauer in der Hauptrolle. Zwei Veranstaltungen im Kulturhaus: Es gibt eine Abendveranstaltung und eine Schulveranstaltung. Letztere ist am Freitag ab 9.30 Uhr. Die Schüler zahlen drei Euro Eintritt. Erwachsene können gern dazu kommen (15 Euro Eintritt). Das und die Eintrittsgelder der Abendveranstaltung am Samstag ab 18 Uhr (ebenfalls 15 Euro pro Person) sowie die eingeworbenen Sponsorengelder decken aber die Kosten für die Vorstellungen nicht, die mit etwa 1600 Euro zu Buche schlagen. Landkreis OPR hat den Antrag noch nicht bewilligt: Der Verein Kulti Kyritz hatte deshalb im Oktober bereits einen Zuschuss aus der Kulturförderung des Landkreises OPR beantragt, aber bislang keine Bewilligung erhalten. Der Kreis teilte mit, dass der Verein bis zur Entscheidung, das Risiko der Finanzierung selbst tragen muss. Abstimmung im Kreistagsausschuss: Über die Kulturförderung stimmt heute Abend der Kultur- und Sportausschuss des Kreistages Ostprignitz-Ruppin bei seiner Sitzung ab. Welche Anträge dort berücksichtigt werden, das konnte Kreis-Sprecher Alexander Uleniecki auf MAZ-Anfrage nicht sagen. Kulti-Chefin Ruth Schulze hofft natürlich, dass der Antrag des Vereins bewilligt wird, denn einige Sponsoren der vergangenen Jahre seien für die Finanzierung in diesem Jahr abgesprungen. „Und es ist schwierig, jetzt noch neue zu finden“, so Ruth Schulze. Beide Vorstellungen in Kyritz finden statt: Die beiden Vorstellungen würden zwar nicht auf der Kippe stehen, jedoch möchte der Verein nur ungern draufzahlen. Ruth Schulze kann deshalb auch noch nicht sagen, ob es 2021 Auftritte des Turmalin-Theaters in Kyritz gibt. Das findet sie schade einerseits für die Akteure, weil sie ja ein Stück Planungssicherheit brauchen und auch für Kyritz. „Klassisches Theater gibt es hier viel zu wenig und besonders junge Leute müssen herangeführt werden“, so Ruth Schulze. Sie lobt in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit dem Kyritzer Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium, das dass Theaterangebot nun im dritten Jahr gern annimmt. Sie weiß, dass das Stück vor und nach der Aufführung besprochen wird. Holzhausener holten klassisches Theater nach Kyritz: Dass auch solche Inhalte auf dem Land angeboten werden, findet Hartmut Hanke aus Holzhausen sehr wichtig. Er hatte deshalb zusammen mit seiner Frau Elke und dem Verein Kulti Kyritz vor zwei Jahren das Turmalin-Theater erstmals nach Kyritz geholt. Damals gehörte die Vorstellung zum Programm der Ausstellung zum Weltethos, die von Hankes initiiert wurde. Das Turmalin-Theater hatte sich bei ihnen gemeldet, weil das Stück „Kassandra“ seiner Meinung nach sehr gut zum Ausstellungsthema passte. Durch das große Interesse des Gymnasiums kam es im vergangenen Jahr zur zweiten Aufführung. Diesmal wurde „Kafka – oder Das Zögern vor der Geburt“ gezeigt. Mit der Kleist-Novelle will der Kulti-Verein nun in diesem Jahr erneut versuchen, klassisches Theater in Kyritz zu etablieren. Rätselhafter Beginn der Kleist-Geschichte: Im Stück geht es um die italienische verwitwete Marquise von O., Mutter mehrerer wohlerzogener Kindern, die bekannt macht, dass sie ohne ihr Wissen, in andere Umstände gekommen sei. Von Kleists Geschichte beginnt rätselhaft. Wie kann eine Dame von vortrefflichem Ruf ohne ihr Wissen schwanger werden? Eine atemberaubende Folge von Ereignissen nimmt seinen Lauf – ein Wechselbad von komischen, spannenden und überraschenden Augenblicken. Zu erleben ist, wie eine Frau zwischen gesellschaftskonformem Verhalten und ihrem innersten Gefühl schwankt und zu scheitern droht. Karten gibt es telefonisch unter 033971/3 29 52 oder direkt vor den Aufführungen im Kulturhaus Kyritz. Lesen Sie auch: „Kassandra“ im Kulturhaus Von Sandra Bels

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