Kyritz: Baustart an der Klosterstraße im zweiten Anlauf geglückt

Der grundhafte Ausbau der Klosterstraße und des letzten Abschnittes der Weberstraße in Kyritz hat in dieser Woche trotz Corona-Krise begonnnen. Es ist der zweite Anlauf für die Bauarbeiten. Vor fast genau einem Jahr sollte die Straße zum ersten Mal saniert werden. Diese Arbeiten musste die Stadt jedoch absagen. Der Grund: Das einzige Angebot der Ausschreibung lag vor einem Jahr 25 Prozent über der Kostenschätzung und wurde daraufhin als überteuert abgelehnt, die Bauarbeiten wurden abgesagt. Klosterstraße 2.0 ist in Kyritz gestartet: „Jetzt wollen wir aber bauen“, sagt Marko Tilger aus dem Bauamt des Kyritzer Rathauses. Klosterstraße 2.0 nennt er das Vorhaben wegen der Vorgeschichte. Wie die Sanierung nun vonstatten gehen soll, das erklärte Planer Frank Nestler vom begleitenden Bauplanungsbüro BST in Berlin. Gebaut wird in mehreren Abschnitten. Regenwasserkanal wird vorbereitet: Die Hoch- und Tiefbaugesellschaft Wittstock hat den Zuschlag bekommen. Ihre Mitarbeiter beginnen jetzt mit den Vorbereitungen für den Bau des neuen Regenwasserkanals. Danach soll der Gehweg in Richtung Gartenstraße von der Weberstraße aus als Verbindung zum Kloster gebaut werden. Der Höhenunterschied wird mit einer Treppe ausgeglichen. Diese Arbeiten gehören zum ersten Bauabschnitt, der sich von der Weberstraße bis zur Lazarettstraße hinzieht. Der zweite Abschnitt erstreckt sich dann über die Klosterstraße. Es ist der Hauptbauabschnitt. Eine Straßenentwässerung gibt es derzeit nicht. Sie entsteht neu. „Dabei werden auch die Fallrohre der Häuser an das System angeschlossen“, so Nestler. Der Regenwasserkanal führt bis zum Bullengraben in der Gartenstraße. Geplant ist, das historische Lesepflaster in den Straßen aufzunehmen, „Es ist wertvoll für die Archäologie und den Denkmalschutz", so der Planer. Altes Pflaster wird teilweise wieder verwendet: Das alte Pflaster soll in Abstimmung mit dem Denkmalschutz teilweise vor den Häusern wieder verlegt werden. Im Straßenbereich kommt laut Nestler neues Kleinsteinpflaster aus Natursteinmaterial zum Einsatz. „Die Straße soll ja besser werden, künftig ohne Stolperfallen und Unebenheiten“, so der Planer. Für die Pflasterarten gab es im Vorfeld so genannte Bemusterungen. Auch eine Musterfläche wurde vor den Kleinsthäusern angelegt. Vor der Zahnarztpraxis in der Weberstraße und vor der Fahrschule in der Klosterstraße will die Stadt Fahrradstellplätze anlegen lassen. Aufgebaut werden die Fahrradbügel, wie man sie auch aus der Innenstadt kennt. Außerdem werden beide Straßen komplett mit einer neuen Beleuchtung ausgestattet. Es handelt sich um LED-Lampen. Kyritzer Rathaus plant acht Monate Bauzeit: Acht Monate Bauzeit plant die Stadt für die grundhafte Sanierung der beiden Straßenabschnitte ein. Allein sechs Wochen wurden schon im Vorfeld wegen der archäologischen Begleitung kalkuliert. In Teilen des Baubereiches befand sich einst ein Friedhof, weshalb die Klosterstraße früher Friedhofsstraße hieß. „Wir wissen ja nicht, was sich in der Erde verbirgt“, so Tilger. „Es ist keine einfache Baustelle“, fügte er an, auch wegen der beengten Platzverhältnisse. Lesen Sie auch: Kyritzer Schüler entwerfen Klostergrundriss Die Stadtmauer wird dreimal so teuer wie geplant Ausgebaut werden sollen 220 Meter, 70 in der Klosterstraße, 115 in der Weberstraße. 33 Meter lang wird der Gehweg bis zur Gartenstraße. Die geplanten Baukosten belaufen sich derzeit auf gut 765 000 Euro. Für die Baufirma und die Anwohner wurde ein Bereich hinter der alten Kaufhalle Kersten in der Johann-Sebastian-Bach-Straße von der Stadt angemietet als Stellplatz für Maschinen und Parkplatz wegen der beengten Platzverhältnisse. Von Sandra Bels

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