Kyritz: Bigbags stabilisieren die Stadtmauer

Die Bauarbeiten im Kyritzer Klosterviertel nehmen trotz Corona ihren Lauf. Sie sind in den vergangenen Wochen nur für Absprachen in großer Runde eingeschränkt gewesen. Das bedeutet: Wenn es etwa zu bereden gab, wie zum Beispiel mit dem Denkmalschutz, Baufirmen und anderen beteiligten Partnern, geschah das telefonisch und per Videokonferenz. Punktuell gibt es mittlerweile nun schon wieder Treffen auf der Baustelle, hieß es bei der jüngsten Stadtverordnetenversammlung. Drei Baustellen im Kyritzer Klosterviertel: Gearbeitet wird derzeit an drei Stellen: Stadtmauer, Klausurflügel und Brennerei. Bauamtsleiterin Katharina Iredi fasste die drei aktuellen Schwerpunkte für die Sanierung Brennerei, die Bibliothek werden soll, kurz zusammen. Demnach sei die Fachabteilung im Rathaus derzeit damit beschäftigt, weitere Ausschreibungen auf den Weg zu bringen. Manche seinen bereits in der Ausführungsplanung, so dass schon Leistungsverzeichnisse erstellt werden können. Parallel dazu wurde die Gründung des Gebäudes ein gutes Stück voran gebracht. Für die Sanierung der Fundamente mit Unterfangung und Abdichtung sowie die Absenkung des Kellergeschosses wurde ein Verbau in einer Tiefe von gut fünf Metern installiert. Dafür versenkte ein Spezialunternehmen 20 Bohrhülsen entlang der Hauswand im Boden. Dort hinein kamen Stahlträger, die dem Gebäude Standfestigkeit geben. Archäologen baubegleitend dabei: Dritter Schwerpunkt an der Brennerei ist die Archäologie, die zunächst bauvorbereitend und nun baubegleitend mit im Boot ist. Zweiter Bauabschnitt ist die Stadtmauer. Sie wurde von beiden Seiten gegen Grundbruch mit Bigbags gesichert. Die mit Sand gefüllten Säcke sollen der Mauer Stabilität für die kommenden Arbeiten geben. Für archäologische Untersuchungen wurden die Säcke punktuell weggenommen. Die Archäologen haben ihre Arbeiten an der Stadtmauer beendet. Ihre Ergebnisse und Gutachten sind in die Unterlagen für die Beantragung der Baugenehmigung eingeflossen. Baugenehmigung kommt im Sommer: Die Stadt erwartet die Baugenehmigung für die Mauer im Sommer, hieß es aus dem Rathaus. Die Stadtmauer im Klosterviertel hat kein Fundament und muss deshalb neu gegründet werden. Das geschieht per Hochdruckinjektionsverfahren. Abschnittsweise wird dabei eine Zementemulsion unter die Mauer gespritzt, die sich mit dem Boden mischt und so ein stabiles Fundament bildet. Fliesen und Tapeten werden entfernt: Parallel dazu gibt es am Klausurflügel des ehemaligen Franziskanerklosters weitere bauvorbereitende archäologische Arbeiten für die ein Bauhistoriker und ein Restaurator engagiert wurden. Es geht dabei um neuzeitliche Wand- und Bodenbeläge, die entfernt werden sollen. „Nicht geschützte Fliesen, Tapeten und Putzschichten sind gemeint“, so Doreen Wolf. Sie sollen zurückgebaut werden. Betroffen sind auch Wandflächen und ein Schornstein im Ober- und Dachgeschoss des Klausurflügels. Sie sollen ebenfalls zurückgebaut werden, hieß es. Eine denkmalrechtliche Erlaubnis liege dafür bereits vor. „Es gibt aber noch keine Baufreigabe“, so Doreen Wolf. Von Sandra Bels

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