Kyritz: Hort soll bei der Sparkasse einziehen

Das Sparkassengebäude in der Kyritzer Innenstadt soll bald mehr bereithalten als Geldautomaten und Finanzberatung. Als zuständige Amtsleiterin des Rathauses informierte Veronika Lausch am Dienstag die Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Soziales über Pläne des DRK, in derzeit ungenutzten Räumen der Sparkasse Hortkinder zu betreuen. Demnach sollen dort bis zu 67 Hortkinder Platz finden. Ein Ortstermin mit Vertretern des Landkreises und des zuständigen Ministeriums habe gezeigt, dass die grundsätzlichen räumlichen Voraussetzungen gegeben seien. Lediglich sanitäre Einrichtungen müssten angepasst werden, wozu sich die Sparkasse bereiterklärt habe. Das DRK Ostprignitz-Ruppin als Träger des künftigen Hortzentrums habe bereits einen Mietvertrag abgeschlossen. Kyritzer Kitas jenseits der Belastungsgrenze: Zum Hintergrund erklärte Veronika Lausch: „Das DRK arbeitet in der Kita ,Spatzennest’ bereits seit vielen Jahren mit einer Kapazitätserhöhung.“ Das bedeutet, dass dort mehr Kinder betreut werden, als ursprünglich in der amtlichen Zulassung vorgesehen. „Es gibt eine Warteliste für Eltern.“ Wenn die Hortbetreuung ausgelagert wird, bleibe in der Kita mehr Platz für jüngere Kinder. Diese Absicht bestätigt auf Nachfrage auch der Vorstandsvorsitzende des DRK Ostprignitz-Ruppin Ronny Sattelmair in Neuruppin: „Ich bin froh, dass wir die Situation auf diese Weise entschärfen können.“ Davon profitiere ja nicht nur die vom DRK betriebene Kita „Spatzennest“ – auch andere Einrichtungen in der Stadt würden durch das Hortzentrum entlastet. „Wir haben alle miteinander nach einer Lösung gesucht. Da sitzen wir ja alle in einem Boot.“ Landkreis drängt auf zügige Lösung: Angesichts der Nachfrage nach Betreuungsplätzen sucht Kyritz bereits seit Jahren nach Möglichkeiten zur Kapazitätserweiterung. 2019 drängte auch der Landkreis die Stadt, kurzfristig eine Lösung zu finden, wie sich der Rechtsanspruch der Eltern auf Kinderbetreuung erfüllen lässt. Den Vorschlag, übergangsweise eine kleine Kita in der Bahnhofstraße einzurichten, verwarfen die Stadtverordneten allerdings mehrheitlich. Stattdessen befürworteten sie im November einen Kita-Neubau für etwa 60 Kinder in der Straße der Jugend. Der hätte allerdings frühestens in drei Jahren realisiert werden können. Diese Idee ist mit dem Standort in der Innenstadt nun vorerst vom Tisch. „Wir gehen davon aus, dass das Hortzentrum zum Frühjahr 2021 öffnen könnte“, sagte Veronika Lausch in der Ausschusssitzung. DRK-Chef Ronny Sattelmair ergänzte gegenüber der MAZ: „Oder früher.“ Nächster Spielplatz im Rosengarten: Im Ausschuss gab es allerdings einige besorgte Anfragen angesichts des mangelnden Platzes für Beschäftigung im Freien. Das habe man mit den zuständigen Stellen sowohl auf Kreis- als auch auf Landesebene besprochen, erklärte Veronika Lausch. Hortgruppen könnten den Rosengarten nutzen. Ronny Sattelmair bestätigt das: „Die Versorgung mit Spielplätzen lässt sich über städtische Einrichtungen absichern.“ Bei Kindern im Kita-Alter wäre das etwas anderes, aber bei Schülern sehe man keine Probleme. Sattelmair kündigt übrigens an, dass das Konzept für das Hortzentrum durchaus auch finanzielle Bildung der Schüler beinhalten werde. Die Sparkasse habe dazu bereits ihre Kooperationsbereitschaft signalisiert. Von Alexander Beckmann