Kyritz Markt der regionalen Möglichkeiten will am See bleiben

Der „Markt der regionalen Möglichkeiten“ nimmt seit seiner Premiere 2013 einen festen Platz im Kyritzer Veranstaltungskalender ein. Immer im September füllte er den Marktplatz der Stadt einen Tag lang mit regionalen Produkten und Dienstleistungen, bot Unterhaltung, Kultur und eine Plattform rund um die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie. Daran könnte sich nun einiges ändern. Im vergangenen Jahr zwang Corona die Initiativen „Prignitz wandeln“ und „Ernährungsrat Prignitz-Ruppin“ als Veranstalter nämlich zum Umdisponieren. An die Stelle des großen, an ein Volksfest erinnernden Events im Stadtzentrum setzten sie ein Treffen in kleinerem Rahmen: den „Abend der Möglichkeiten“ an der „Waldwerkstatt“ im Ferienzentrum am Untersee. Wieder waren regionale Anbieter dabei. Hinzu kamen Gesprächsrunden und Vorführungen im Wald-Kino. Kyritzer Seeufer zeigte seinen Charme: Vom Erfolg des Formats waren die ehrenamtlichen Veranstalter selbst überrascht. „Es kamen vor allem ganz viele Familien, die es sehr genossen, dass ihre Kinder sich da frei bewegen konnten“, erinnert sich die Sprecherin des Organisationsteams Sarah Reinecke. „Es war sehr atmosphärisch.“ Kinder hätten dort am See einen Spielplatz und viel Freiraum zur Verfügung. „Der Vorteil ist, dass es da unten schon so vieles gibt, was uns bei unserer Veranstaltung hilft“, schätzt Sarah Reinecke ein. Anders als im Stadtzentrum müsse man nicht erst Absperrungen, Bänke, Tische und Toiletten organisieren. Dank der Umzäunung falle es zugleich leichter, den Überblick zu bewahren und eventuelle Infektionsschutzauflagen einzuhalten. Notlösung hat Potenzial zur Dauerlösung: Für die Markt-Organisatoren steht damit fest: „Wie voriges Jahr möchten wir die Veranstaltung wieder in der Waldwerkstatt, im Ferienzentrum am Untersee durchführen und perspektivisch auch die kommenden Jahre.“ Mit einem entsprechenden Antrag wandte sich das Team jetzt an die Stadt – verbunden mit der Bitte um fortgesetzte finanzielle Unterstützung. Denn das Team setzt auf nachlassenden Corona-Druck und damit wachsenden veranstalterischen Spielraum. Die Programmplanung für den ins Auge gefassten ersten September-Sonnabend steht noch ganz am Anfang. Aber die große Hoffnung ist es, mit dem „Markt der regionalen Möglichkeiten“ dann auch einheimischen Künstlern wieder eine Plattform bieten zu können. Für Bühne, Honorare, Werbung, technische Begleitung und so weiter hoffen die Organisatoren alles in allem auf 5000 Euro von der Stadt. Das ist nur die Hälfte von dem, was die Kommune für den Markt nach altem Muster eingeplant hatte. Stadtverordnete müssen über Unterstützung finden: Der Kyritzer Stadtentwicklungsausschuss fand die Idee bei seiner jüngsten Sitzung schon mal gut und empfahl den Stadtverordneten, einen entsprechenden Beschluss zu fassen. Zwar gäbe es damit eine Veranstaltung weniger im Stadtzentrum, aber zugleich eine mehr auf dem Gelände am Seeufer. Auch dafür strebe man ja eine intensivere, irgendwann vielleicht sogar ganzjährige Nutzung an. Am kommenden Dienstag, dem 13. April, will sich nun noch der Hauptausschuss ein Urteil über die Angelegenheit bilden, bevor die Stadtverordnetenversammlung Ende des Monats abschließend entscheidet. Von Alexander Beckmann