Kyritz sucht Sirenenstandort für die Waldkolonie

In der Kyritzer Waldkolonie wird es am kommenden Dienstag, dem 4. August Alarm geben, und zwar voraussichtlich gleich mehrfach. Zumindest wird Sirenengeheul zu hören sein. Denn die Kyritzer Feuerwehr hat für den Tag eine „Probebeschallung“ angekündigt – zur „Standortüberprüfung“, wie es aus dem Rathaus heißt. Als Verantwortlicher für den Brand- und Katastrophenschutz der Stadtverwaltung kann André Eichhorn genauer erklären, worum es geht. Kyritz setzt auf einen kommunalen Standort: In Kooperation mit einem Anbieter von Alarmierungstechnik wolle man am Dienstag testen, von wo aus und mit welcher Technik sich der Bereich der Waldkolonie künftig zuverlässig alarmieren lässt. Traditioneller Standort der Feuerwehrsirene für die Waldkolonie sind die Gebäude der Firma Famos an der Seestraße. Allerdings kommt von dort derzeit kein Ton. Das Betriebsgelände liegt verlassen. Der Strom ist abgeschaltet. „Wir wollen in absehbarer Zeit auf einem kommunalen Standort eine neue Sirene installieren“, kündigt André Eichhorn an. Im Blick habe man dafür aktuell das benachbarte Gelände des Sportplatzes. Die Sirene könnte dort eventuell auf einem Mast in 16 bis 20 Meter Höhe installiert werden. Ziel sei in jedem Fall eine möglichst große Reichweite und das müsse man eben mal testen. „Zwei bis drei Probeläufe werden wir am Dienstag wohl haben.“ Motorsirenen nicht mehr Stand der Technik: Sollte es zum Neubau kommen, käme übrigens keines der klassischen tellerförmigen Geräte mehr zum Einsatz. „Motorsirenen werden nicht mehr installiert“, sagt Eichhorn. Modernere Anlagen, die im Grunde wie Lautsprecher funktionieren, seien deutlich von Vorteil. Zum einen erfordern sie weniger Wartungsaufwand, zum anderen können sie per Akku auch mal einen Stromausfall überbrücken. „Und gerade im Katastrophenfall wären damit prinzipiell auch Durchsagen möglich.“ Um das praktikabel umzusetzen, müsste allerdings noch die zentrale Steuerungstechnik umfassend angepasst werden. Zwar hat Kyritz bereits seit 2014 so eine Lautsprecher-Sirene auf dem Dach der Alten Feuerwache in der Schulze-Kersten-Straße, doch Durchsagen sind momentan nur direkt von dort und nur auf dieser einen Anlage möglich. Ein Netzwerk aus flexibel steuerbaren Lautsprecheranlagen ist derzeit noch Zukunftsmusik. „Da sind wir bestrebt, im Kleeblatt gemeinsame Lösungen mit den Nachbarkommunen zu finden“, sagt André Eichhorn. Bislang laufen Alarmierungen in Kyritz – mit Ausnahme des Standorts Alte Feuerwache – noch über die konventionelle Motorsirene. Im städtischen Bereich gibt es drei davon. Hinzu kommen die Ortsteile, die jeweils über eine eigene Sirene verfügen. Von Alexander Beckmann