Polizei codiert Fahrräder auf dem Kyritzer Marktplatz

Mit so viel Zuspruch haben die beiden Polizeibeamten Robert Fischer und Volker Bleick nicht gerechnet, als sie dieser Tage mit ihrem Präventionsmobil auf dem Kyritzer Marktplatz anrückten. Gut angenommene Aktion: Kaum hatten die Polizisten ihre Technik startklar gemacht, standen auch schon die ersten Kyritzer mit ihren Fahrrädern bereit, um diese codieren zu lassen. Auch Auswärtige durften sich mit anstellen, vorausgesetzt, sie sind Brandenburger. Unterstützt wurden die beiden Beamten vom Leiter der Kyritzer Wache, Mirko Kotzur. In straff organisierter Arbeitsteilung gelang es den Polizisten, dem Ansturm einigermaßen Herr zu werden. Mirko Kotzur nahm als erstes die Personalien der Radler auf und ließ sich die Kaufbelege zeigen. Dann wurden alle Daten sowie die Rahmennummer des Rades von Volker Bleick in einen Computer eingegeben. Dieser generierte schließlich einen individuellen Code, bestehend aus Zahlen und Buchstaben. „Wenn das Rad gestohlen wird, kann man daran den Wohnort und Adresse des Halters ablesen“ berichtet Robert Fischer. Hunderte Räder werden jährlich codiert: Bis zu 450 Fahrräder codieren er und seine Kollegen landkreisweit pro Jahr. Meist bei vielbesuchten Ereignissen, wie den jährlichen Lauf für Frieden und Toleranz auf dem Sportplatz am Kyritzer Kulturhaus, der aber coronabedingt ausfiel. Den Code stanzte Robert Fischer mit einem speziellen Graviergerät in die Rahmen der Fahrräder ein. Binnen drei Stunden nahmen mehr als 30 Radler den kostenlosen Service der Polizei in Anspruch. Codierung schützt: Vom Sinn des Codierens sind die Polizisten überzeugt. „60 Prozent aller gestohlenen Räder, hauptsächlich hochpreisige Markenräder gehen auf das Konto professioneller Diebe und die meiden in der Regel codierte Räder, weil sie diese kaum verkauft kriegen“, erklärte Mirko Kotzur. In drei Wochen findet in Desssow auch eine Fahrradcodierung statt. Von André Reichel