Trotz Corona: Ferienlager in Bork bereitet sich auf die Saison vor

Auf dem seit Herbst verwaisten Gelände des Ferienlagers in Bork herrscht seit gut zwei Wochen wieder Betrieb. Philip Webersinke schwingt dort tagein tagaus die Harke und befreit das rund anderthalb Fußballfelder große Gelände von Laubblättern, Kiefernnadeln und unzähligen Tannenzapfen, die überall umherliegen. Doch diese Arbeiten sind nur der Anfang. Die Bungalows müssen alle geputzt werden. Maler- und Reparaturarbeiten stehen auch noch an. „Es ist noch viel zu tun“, sagt Philip Webersinke. Der 21-jährige aus dem mecklenburgischen Dorf Lärz wird in der kommenden Saison an allen drei Durchgängen im Ferienlager als Hausmeister tätig sein, so die Planung. Trotz Corona-Krise ist Philip Webersinke zuversichtlich, dass die Kinder alle kommen können. Diesen Optimismus teilt er mit dem stellvertretenden Lagerleiter Ronny Leßmann aus Wusterhausen. Der 32-jährige Kindergartenerzieher fuhr zusammen mit anderen Betreuern unlängst mehrfach nach Bork, um den jungen Hausmeister zu unterstützen. Nun war Ronny Leßmann wieder im Ferienlager anzutreffen. Diesmal machte er zusammen mit Philip Webersinke ein Video, in dem sie Eltern und Kinder über den Stand der Dinge informierten. „Die Verunsicherung ist derzeit wegen Corona ja ziemlich groß“, so Ronny Leßmann. Entsprechend oft bekam der stellvertretende Lagerleiter, der auch die Anmeldungen entgegennimmt, Anrufe oder Mails von Eltern. In seinem aktuellsten Video bekundet Ronny Leßmann jedenfalls mit großer Zuversicht: „Nach unserer momentanen Planung findet Ferienlager in diesem Jahr definitiv statt.“ Bereits im Februar waren alle drei Durchgänge komplett ausgebucht. Im Borker Ferienlager ist Platz für über 70 Kinder plus Betreuer. „Zwar haben einige wenige Eltern ihre Kinder aus Angst vor Corona abgemeldet, doch dafür gibt es drei mal so viele Interessenten, die gern nachrücken würden“, so Ronny Leßmann. Hauptprogramm findet auf dem Gelände statt: Momentan will die Ferienlagerleitung keine Neuanmeldungen bearbeiten, denn niemand weiß, wie sich die Corona-Geschichte entwickelt. „Zum Glück ist noch viel Zeit bis zu den Sommerferien“, meinte auch Philip Webersinke. Das allgemeine Programm haben Ronny Leßmann und seine Mitstreiter schon vor Wochen bis ins kleinste Detail geplant. Darin enthalten sind Tagesfahrten nach Brandenburg an der Havel und Schwerin. Ungewiss ist, ob die stattfinden können. „Das Hauptprogramm findet ohnehin bei uns auf dem Gelände statt“, sagt Ronny Leßmann. „Auch das Betreuerteam ist weitestgehend zusammengestellt und bereit für den Einsatz, der hoffentlich stattfinden wird“, erklärt er. Auf jeden Fall hat man sich in Bork auf die aktuelle Situation eingestellt. So sind die Hygienemaßnahmen verstärkt und zusätzlich Handdesinfektionsmittel angeschafft worden. „Wir werden den Kindern auch einschärfen, sich öfter als sonst die Hände zu waschen“, so Ronny Leßmann. Im aktuellen Video auf der Internetseite des Ferienlagers sagte er aber auch, dass man die Entwicklung in der Corona-Krise abwarten müsse und schauen, wie sich zu gegebener Zeit die Landes- und Bundesregierung äußern. „Sollte die Saison tatsächlich ausfallen, wäre es für einige Kinder, die aus sozial schwachen Familien kommen, eine Katastrophe – denn für sie gäbe es keine Alternative, mal dem Alltag entfliehen zu können“, so Ronny Leßmann. „Glücklicherweise ist es bis dahin aber noch 14 Wochen hin“, sagte er. Mehr Infos: So war es 2019 im Ferienlager. Von André Reichel

Bork - Trotz Corona: Ferienlager in Bork bereitet sich auf die Saison vor