69 neue Corona-Fälle: Impfung an Ruppiner Kliniken in Neuruppin startet

Die Zahl der Corona-Infektionen im Landkreis ist erneut drastisch gestiegen. Am Dienstag meldet das Gesundheitsamt in Neuruppin 69 neue Fälle für ganz Ostprignitz-Ruppin. Damit ist nach dem 23. Dezember zum zweiten Mal der höchste Wert für einen einzelnen Tag seit Beginn der Pandemie erreicht worden. Zwei weitere Menschen sind in Ostprignitz-Ruppin seit Montag mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben, einer von ihnen lebte nicht im Landkreis. Unterdessen haben an den Ruppiner Kliniken in Neuruppin am Dienstag die Impfungen gegen das Corona-Virus begonnen. Am ersten Tag sollten 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses geimpft werden, sagte Klinken-Sprecherin Verena Clasen auf Nachfrage. Die Kliniken-Mitarbeiter in Neuruppin sind die ersten, denen das Mittel der Firmen Biontec und Pfizer gegen die neuartigen Coronaviren im Landkreis verabreicht wird. Für einen wirksamen Schutz gegen die Viren sind zwei Impfungen innerhalb von drei bis vier Wochen nötig. Ein vollständiger Schutz besteht in der Regel drei Wochen nach der zweiten Spritze, heißt es vom Gesundheitsministerium in Potsdam. Wie lange der Schutz hält, ist noch nicht abschießend geklärt. Die Landesregierung hatte zunächst acht Krankenhäuser in ganz Brandenburg ausgesucht, in denen die Mitarbeiter mit Kontakt zu Corona-Patienten zuerst geimpft werden sollen. Die Impfungen der Menschen aus den vom Bund festgelegten Risikogruppen beginnt in Ostprignitz-Ruppin voraussichtlich Anfang Februar, wenn das Impfzentrum in Kyritz seinen Betrieb aufnimmt. Der Arbeitersamariterbund (ASB) in Neuruppin hatte noch vor Weihnachten eine erste Ausschreibung für zehn festangestellte Mitarbeiter in Vollzeit veröffentlicht ; die Stellen sind zunächst auf ein halbes Jahr mit Ende Juni befristet. ASB Neuruppin sucht weiter dringend Vollzeit-Mitarbeiter für das Impfzentrum: Auf die Ausschreibungen hätten sich viele Menschen gemeldet, sagt Stephanie Borowski vom ASB. Vor allem hätten sich aber ältere Menschen gemeldet, Rentner oder Pensionäre, die sich vorstellen können, an einigen Tagen oder zu bestimmten Zeiten auszuhelfen. „Wir sind natürlich sehr dankbar, dass sich so viele Menschen engagieren wollen“, sagt Stephanie Borowski: „Aber das hilft uns leider nicht weiter.“ Der ASB braucht fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Impfzentrum, die täglich acht Stunden verfügbar sind – gegen Bezahlung und mit einem festen Vertrag. Unterdessen sucht auch die Kreisverwaltung Verstärkung für das Team im Gesundheitsamt. Gebraucht wird neben einer Ärztin oder einem Arzt auch jemand, der hilft, die vielen Anfragen an der Corona-Hotline des Landkreises unter 03391/6 88 53 76 zu beantworten. In den vergangenen Tagen haben dort vor allem die Fragen rund die bevorstehenden Impfungen stark zugenommen, sagt Kreissprecher Alexander von Uleniecki. Flut von Fragen zur Impfung beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117: Auch die Mitarbeiter der Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 werden von Fragen rund um die Impfungen nahezu überschwemmt. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) sieht sich genötigt, einen Appell herauszugeben, auf Anrufe zu diesem Thema vorerst zu verzichten, damit sich die Hotline um die dringenden Notfälle kümmern kann, für die sie eigentlich vorgesehen ist. Tatsächlich können Menschen aus den Risikogruppen unter der 116 117 demnächst einen Termin für eine Impfung vereinbaren. Doch das ist erst ab dem 4. Januar möglich, sagt Christian Wehry von der KVBB. Von Reyk Grunow