80 Container für die Neuruppiner Gentzschule

Es ist zwar bisher kaum etwas zu sehen, dennoch laufen die vorbereitenden Arbeiten für den Umbau der Neuruppiner Wilhelm-Gentz-Schule bereits auf Hochtouren. Der Grund: Ab 20. April muss das Ausweichquartier für die knapp 200 Mädchen und Jungen fertig sein, dann sollen die Schüler für eineinhalb Jahre ihren Unterricht in 80 Containern erhalten. Derzeit wird das Areal für die Container gerade von einer Wittstocker Baufirma sowie den Neuruppiner Stadtwerken hergerichtet. Denn die Übergangsschule entsteht auf dem einstigen Kohleplatz des Heizwerkes an der Gerhart-Hauptmann-Straße. Dort wurden bis zum Ende der DDR die Kohlen gelagert, die nicht nur zum Heizen der 1970 errichteten Schule notwendig waren, sondern auch für den Dampf für die damalige Wäscherei gegenüber sowie für das Heizen des dazugehörigen Wohngebietes. Zwei alte Heizöltanks werden am Dienstag abgeholt: Der Platz ist zwar nur rund 500 Meter von der Schule entfernt, gleichwohl muss noch einiges getan werden, bevor vermutlich ab Ende Februar die 80 Container geliefert und montiert werden können. So sollen am Dienstag, 4. Februar, zwei alte Heizöltanks mit Hilfe eines Kranes abtransportiert werden, die schon seit Jahren leer sind und jetzt auf der Fläche nur im Weg stehen würden. Zudem haben Bauarbeiter auf dem einstigen Kohleplatz, der in den vergangenen Jahren als eine Art Zwischenlager von Baufirmen genutzt wurde, mehrere genau ausgerichtete Holzleisten ausgelegt – denn die Container werden auf sogenannten Streifenfundamenten montiert, die nach zwei Jahren, wenn die Mädchen und Jungen ihre dann völlig umgebaute Schule nutzen können, wieder zurückgebaut werden. Der Umbau der Wilhelm-Gentz-Schule ist das größte Projekt der Fontanestadt seit 1990. Knapp 14 Millionen Euro haben Neuruppins Stadtverordnete dafür bewilligt. Knapp fünf Millionen Euro kommen als Zuschuss vom Land und der Europäischen Union aus dem Programm zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Stadt und Land (Nesur). Allein für die Container sind etwa 900.000 Euro eingeplant. Ein strenger Zeitplan: Mit dem Umbau entsteht aus dem DDR-Typenbau der Gentzschule die modernste Grundschule in der Region. Wo bisher die Turnhalle steht, die im Frühjahr abgerissen werden soll, werden sich Baufirmen einrichten, die die Schule umbauen. Denn der einstige Musterbau bekommt nicht nur einen neuen Flügel, sondern auch eine moderne Turnhalle. Die Halle wird wieder einen separatem Eingang erhalten – damit Vereine, die die Halle nutzen, nicht erst durch das Schulhaus gehen müssen. Für die Arbeiten gibt es einen strengen Zeitplan. Bis zum 30. Juni 2022 muss der Umbau geschafft sein, bis 31. Dezember 2022 müssen alle Rechnungen vorliegen – das ist Bedingung für die Förderung. Die fast 200 Gentzschüler werden das Gros der Abriss- und Umbauarbeiten nahezu live von ihrem Ausweichquartier miterleben können. Denn vom einstigen Kohleplatz ist die Gentzschule recht gut zu sehen. Von Andreas Vogel

Neuruppin - 80 Container für die Gentzschule