Blumen am Schinkeldenkmal Neuruppin zum 179. Todestag

Für Theodor Fontane war Karl Friedrich Schinkel unter allen bedeutenden Männern, die die Grafschaft Ruppin hervorgebracht hat, der bedeutendste. Dennoch steht der Baumeister heute oft etwas im Schatten des von den Neuruppinern so verehrten Dichters. Literatur-, Theater- und Musikveranstaltungen locken zu den Fontane-Festspielen viele Menschen in die Stadt. Etwas einsam hingegen steht Karl Friedrich Schinkel auf seinem Sockel. Doch zweimal im Jahr trifft sich ein Grüppchen aufrechter Schinkelverehrer an seinem Denkmal auf dem Kirchplatz hinter der Pfarrkirche Sankt Marien. Auf Einladung der Karl- Friedrich-Schinkel-Gesellschaft fanden sich am Sonnabend anlässlich seines 179. Todesjahres Schinkels 20 Verehrer des preußischen Baumeisters, Architekten und Malers am Denkmal ein, um seiner zu gedenken und dort Blumen niederzulegen. Am 13. März 1781 wurde er in Neuruppin geboren, er starb am 9. Oktober 1841 in Berlin. Ein Multitalent seiner Zeit: „Er war ein großer Sohn seiner Zeit, ein Multitalent“ sagte die Beigeordnete der Stadt Daniela Kuzu, die es bedauerte dass Karl Friedrich Schinkel oft ein wenig untergeht in den vielen Fontane-Ehrungen. Sie äußerte die Hoffnung, dass die Corona-Pandemie nicht auch noch das kommende Jahr bestimmt. „Dann stehen der 240. Geburtstag und der 180. Todestag Karl Friedrich Schinkels an und das schreit ja schließlich nach Veranstaltungen. Die Stadt ist bereit, Sie dabei zu unterstützen.“ Auf Grund der Corona-Pandemie konnte der 29. Schinkeltag in diesem Jahr nicht durchgeführt werden. „Für das kommende große Schinkel-Jahr sind bereits zahlreiche Veranstaltungen und Kolloquien geplant“, sagt Thomas Rheinländer, stellvertretender Vorsitzender der Schinkel-Gesellschaft, der an diesem Tag eine kleine Laudatio hielt. Der Vortrag der Kunsthistorikerin Caroline Mang über die Skulpturen der Berliner Schlossbrücke konnte nicht stattfinden. Die Lektorin für Kunstgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Wien musste die Reise leider absagen. Große Bauwerke hat Schinkel seiner Geburtsstadt nicht hinterlassen, dennoch verleiht die Stadt Neuruppin alle fünf Jahre einen Schinkelpreis für besondere Leistungen im Sinne des Baumeisters. Auch die Schinkel-Gesellschaft vergibt seit vielen Jahren einen Förderpreis an Menschen, die sein Vermächtnis in vorbildlicher Weise pflegen. In diesem Jahr wurde die Ehrung allerdings coronabedingt abgesagt, im kommenden Jahr wird es nun zwei Preisverleihungen geben. Von Cornelia Felsch