Corona: vier weitere Todesfälle in Ostprignitz-Ruppin

Das Gesundheitsamt Neuruppin hat am Freitag vier weitere Todesfälle sowie 69 neue Corona-Fälle gemeldet. Damit ist die Zahl der Corona-Toten in Ostprignitz-Ruppin auf 22 und die der Infizierten auf 1883 gestiegen. Bei den Toten handelt es sich um eine Frau aus Rheinsberg und eine aus Neuruppin sowie je einen Mann aus Fehrbellin und aus Neuruppin. „Drei der vier Toten sind über 85 Jahre, eine über 60 Jahre“, sagte Manuel Krane von der Kreisverwaltung. Klar ist inzwischen auch, dass es sich bei den zwei Todesfällen, die der Kreis am Donnerstag gemeldet hatte, um zwei Männer handelt, die beide über 85 Jahre sind. Corona-Fall auch in Neuruppiner Kita: Bei den Neuinfizierten sind Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste in Fehrbellin, Wittstock, Rheinsberg, Wusterhausen und Neustadt betroffen. Indes wurde in Neuruppin ein Corona-Fall in der Kita Kunterbunt registriert. Deshalb müssen dort sechs Kinder und zwei Erzieher in häusliche Isolation. Die Ruppiner Kliniken bleiben wegen der angespannten Lage bis Ende Januar im Notbetrieb. Das bedeutet, dass sämtliche planbare Eingriffe verschoben werden, um Notfälle weiterhin bestmöglich versorgen zu können, sagte am Freitag Kliniksprecherin Verena Clasen. Fast alle Beatmungsplätze in den Kliniken sind belegt: Demnach sind derzeit 27 der 28 Beatmungsplätze im Neuruppiner Krankenhaus belegt. Im gesamten Landkreis werden derzeit 108 Personen stationär wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt, davon 30 intensivmedizinisch. 13 Personen werden beatmet. Zum Schutz der Patienten und des Personals haben die Kliniken ihr Testregime verschärft: Die mehr als 200 Mitarbeiter in den sensiblen Bereichen werden täglich mit einem Antigenschnelltest auf das Corona-Virus getestet. Bei einem positiven Schnelltest folgt sofort ein normaler PCR-Test, der genauer ist. Damit verhinderten die Kliniken, ein Verbreiten von Infektionen, die sonst womöglich unbemerkt geblieben wären, so Clasen. 600 Mitarbeiter haben sich schon impfen lassen: Darüber hinaus hatten sich bis zum Freitag 600 Klinik-Mitarbeiter gegen den Corona-Virus impfen lassen. Die Kliniken rechnen mit einer Impfquote von 75 Prozent, das wären 1800 Mitarbeiter. Der sogenannte 7-Tages-Inzidenzwert in Ostprignitz-Ruppin ist laut Land am Freitag auf 360,1 und damit erneut auf den dritthöchsten Wert in Brandenburg gestiegen. Noch dramatischer ist die Lage demnach in Spree-Neiße (514,4) und Elbe-Elster (492,0). In Cottbus liegt der Inzidenzwert laut Land bei 355,1, in der Prignitz bei 307,3. In diesen Werten sind aber noch nicht die neuen Infektionsfälle berücksichtigt, die die Gesundheitsämter am Freitagmittag gemeldet haben. Das passiert meist mit einer Verzögerung von etwa einem Tag. Weitere Corona-Tests beim DRK in Neuruppin: Indes hat am Donnerstag beim DRK-Kreisverband in Neuruppin der Corona-Testbetrieb unter Leitung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) begonnen. Am Vormittag konnten 19 Patienten in der provisorischen Station getestet werden, sagte DRK-Kreischef Ronny Sattelmair. Eine besondere Hürde sei zwar das zusätzliche Erfassen der Patientendaten und das Einlesen der Krankenkassen-Karten. „Aber auch da kommt sicher schnell Routine rein“, so Sattelmair. Seit Ende Dezember wurden beim DRK in der Straße des Friedens bereits Personen auf das Corona-Virus getestet, die das Gesundheitsamt des Kreises geschickt hat. Mobile Teams wollen ab Montag 400 Senioren impfen: Am Montag, 11. Januar, beginnt die nächste Herausforderung: Dann sollen zwei mobile Teams mit dem Impfen in Seniorenheimen im Raum Kyritz und Wittstock beginnen. Geplant ist laut Sattelmair, dass zunächst mit 50 Impfdosen gestartet werde. „Wir wollen diese Zahl schnell steigern“, so Sattelmair. Landrat Ralf Reinhardt (SPD) geht davon aus, dass dabei auch schon bald ein zweiter Impfstoff gegen das Corona-Virus eingesetzt werden kann. Die Hauptstadt Berlin rechnet damit, bereits in der zweiten Januarwoche die ersten Dosen des vom amerikanischen Unternehmens Moderna hergestellten Impfstoffs zu erhalten. In Ostprignitz-Ruppin sollen in der Woche ab 11. Januar indes mehr als 400 Senioren durch zwei mobile Teams geimpft werden, die zunächst die Heime im Raum Kyritz und Wittstock anfahren. Von Andreas Vogel