Das DRK schult Schnelltester in Neuruppin

Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Neuruppin hat am Mittwoch damit begonnen, Mitarbeiter der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin zu schulen – sie sollen künftig Corona-Schnelltests bei Beschäftigten der Bank machen. „Wir schützen damit nicht nur unsere Mitarbeiter, sondern auch unsere Kunden“, sagt der Sparkassenchef Markus Rück. Demnach werden sich fünf Vollzeitkräfte für vermutlich ein halbes Jahr um die Schnelltests kümmern. Das sei ein großer Kraftakt, so Rück. Denn die Sparkassen-Filialen blieben natürlich offen. Landrat Ralf Reinhardt (SPD) begrüßte die Zusammenarbeit zwischen Sparkasse und DRK. Je mehr getestet werde, um so schneller könnten Corona-Fälle erkannt und Infektionsketten unterbrochen werden. Landrat: Infektionen wurden nicht rechtzeitig erkannt: Noch mehr Soldaten der Bundeswehr als bisher werden im Landkreis helfen, Kontaktpersonen zu ermitteln. Laut Ralf Reinhardt wurden für Mittwochnachmittag zusätzlich zu den 15 Soldaten, die seit zwei Wochen das Neuruppiner Gesundheitsamt unterstützen, neun weitere Soldaten erwartet. Diese würden erst getestet und geschult und wären dann vermutlich für zunächst drei Wochen in Neuruppin im Einsatz, so der Landrat. Er räumte ein, dass es vor Weihnachten im Landkreis nicht gelungen sei, Corona-Infektionen rechtzeitig zu erkennen. „Bei mehr Tests wäre das vielleicht möglich gewesen“, so der SPD-Politiker. Seit Mitte Dezember waren die Corona-Fälle in Ostprignitz-Ruppin beständig gestiegen, seit Anfang Januar zählt der Landkreis zu den Regionen mit den höchsten Inzidenzwerten in ganz Deutschland. Firmen können Mitarbeiter für Schnelltests schulen: Dagegensteuern will nicht allein die Sparkasse, die einen Kooperationsvertrag mit dem DRK-Kreisverband in Neuruppin geschlossen hat. So bietet die Neuruppiner Wirtschaftsfördergesellschaft Inkom für die nächste Woche drei Termine an, bei denen jeweils fünf Mitarbeiter von Unternehmen sich schulen lassen können, um in ihrer Firma Schnelltests zu machen. „Manchmal geht es ja lediglich um einen Techniker, der eine Maschine warten soll.“ Dieser würde nun erst einen Schnelltest machen und das Ergebnis, das nach etwa 30 Minuten vorliegt, abwarten. Ist es negativ, kann er in das Unternehmen und die Maschine warten. Ist es positiv, soll es durch einen sogenannten PCR-Test ergänzt und, wenn auch dieser positiv ist, das Gesundheitsamt informiert werden. Der Mechaniker muss dann erst mal für zwei Wochen in Quarantäne, damit er niemanden anstecken kann. Das Rote Kreuz impft in den Heimen: Erste Anmeldungen für die Schulungen hat die Inkom bereits. Darüber hinaus bietet die Wirtschaftsfördergesellschaft des Kreises, REG, ab sofort die Möglichkeit, dass Firmen Mitarbeiter mit einem PCR-Test auf das Corona-Virus untersuchen lassen. Ab fünf Tests liegen die Kosten bei 60 Euro je Test. Nahezu abgeschlossen haben indes die zwei mobilen Teams des DRK das Impfen in den stationären Einrichtungen in Ostprignitz-Ruppin. „Wir warten sehnsüchtig auf die Inbetriebnahme des Impfzentrums in Kyritz“, sagte der DRK-Geschäftsführer Ronny Sattelmair. Dieses soll am Mittwoch, 3. Februar, in Betrieb gehen. Da es aber deutschlandweit sehr wenig Impfstoff gibt, ist unklar, wie viele Personen dann geimpft werden können. Klar ist laut Landrat Reinhardt hingegen, dass in der nächsten Woche in den Heimen mit dem Injizieren der zweiten Impfdosis begonnen werden kann. Sieben weitere Todesfälle: Das Impfen der Hochbetagten ist dringender denn je: Das Neuruppiner Gesundheitsamt meldete am Mittwochnachmittag sieben weitere Todesfälle, vier Frauen und drei Männer, die zwischen Anfang 80 und Anfang 90 waren, die in Neuruppin, im Amt Temnitz und in Wittstock lebten. Zudem wurden 64 neue Corona-Infektionen registriert. Betroffen sind davon die Kita Alleemäuse in Neuruppin (dort müssen vier Kinder und zwei Erzieher in häusliche Isolation), sowie die Kita in Fretzdorf. Dort gilt für fünf Kinder und für ebenfalls zwei Erzieher Quarantäne. Darüber hinaus gibt es erneut einen Corona-Fall in einer Betreuungseinrichtung in Wittstock. 76 Menschen werden aktuell in einer der Kliniken in Kyritz, Neuruppin und Wittstock behandelt, 20 auf einer Intensivstation. Acht Patienten müssen beatmet werden. Der höchste Inzidenzwert in Brandenburg: Der sogenannte Sieben-Tages-Inzidenzwert im Kreis Ostprignitz-Ruppin lag laut Land am Mittwoch bei 362,12 und ist damit weiterhin der höchste in Brandenburg. Allerdings sind in diesem Wert noch nicht die 64 Fälle berücksichtigt, die das Neuruppiner Gesundheitsamt am Mittwochnachmittag gemeldet hat. Laut dem Landkreis liegt der Inzidenzwert damit aktuell bei 359,1. Demnach gibt es derzeit 953 aktive Corona-Fälle im Kreis Ostprignitz-Ruppin. Die meisten Infektionen sind in Neuruppin registriert (478), gefolgt von Wittstock (165), der Gemeinde Fehrbellin (68) und dem Amt Temnitz (48). In Rheinsberg gibt es aktuell 47 Corona-Fälle, in der Gemeinde Wusterhausen 38, im Amt Lindow 28 sowie in Kyritz, der Gemeinde Heiligengrabe und dem Amt Neustadt jeweils 27. Von Andreas Vogel