Der Bus aus Neuruppin nimmt jetzt auch das Fahrrad nach Rheinsberg mit

Was die Müritz-Region schon seit Jahren anbietet, das ist ab dem Wochenende auch im Ruppiner Land möglich: Urlauber und Einheimische können bei Radausflügen, wenn ihnen die Puste ausgeht, in den Bus einsteigen, ohne das Rad zurücklassen zu müssen. Denn der Landkreis hat für die Busgesellschaft ORP für rund 15 000 Euro einen speziellen Anhänger gekauft, mit dem bis zu 16 Fahrräder auf einmal transportiert werden können. Möglich wurde die Anschaffung, weil sich der Kreis und die Fontanestadt die jährlichen Kosten von etwa 20 000 Euro geteilt haben, sagte am Mittwoch Neuruppins Bürgermeister Jens-Peter Golde (Pro Ruppin), als der Anhänger gemeinsam mit dem Vizelandrat Werner Nüse (SPD) der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Große Nachfrage erwartet: Eingesetzt werden soll der Anhänger ab dem Pfingstsonnabend, 30. Mai, auf der Linie 794, die von Neuruppin, am Tierpark Kunsterspring vorbei nach Gühlen-Glienicke bis nach Rheinsberg führt. Dazu habe sich der Kreis mit den Kommunen abgestimmt, sagte Nüse. Auf dieser Linie erhoffen sich Stadt, Kreis und Busgesellschaft die größte Nachfrage nach so einer Möglichkeit. „Das ist eine attraktive Strecke, aber für manche vielleicht mit Hin- und Rückweg etwas zu weit“, sagte Golde, der in seiner Freizeit selbst viel mit dem Rad unterwegs ist. Da könnte der Fahrradanhänger für den Bus helfen. Davon geht auch der Tierparkchef Peter Mancke aus. „Das ist eine schöne Möglichkeit, die Ruppiner Schweiz mit dem Rad zu erkunden.“ Mancke will sich darum kümmern, dass Fahrräder künftig auch sicher im Tierpark abgestellt werden können. Drei Fahrtenpaare täglich bis 25. Oktober: Wichtig sei, dass der Bus mit dem Fahrradanhänger auch am Wochenende sowie Feiertags verkehrt. Dann werde sich dieses Angebot sicher schnell rumsprechen – zumal der Preis überschaubar ist. Der Einzelfahrausweis für das Fahrrad kostet 3,50 Euro, die Tageskarte für das Rad 6 Euro. Der Bus mit dem Anhänger soll bis zum Ende der Herbstferien täglich fahren: Um 10.50 Uhr, 12.50 Uhr und 15.50 Uhr ab Neuruppin sowie um 12.20 Uhr, 14.25 Uhr und 18.25 ab Rheinsberg. Lose Teile müssen abgenommen werden: Damit die Räder reibungslos transportiert werden können, sind ein paar Dinge zu beachten. So müssen lose Zubehörteile wie Fahrradkörbe und Lampen sowie Akkus bei Pedelecs abgenommen werden. Zudem können keine starren Kinderanhänger, Tandems, Liegeräder und sogenannte Fatbikes mitgenommen werden. Der Buschef Ulrich Steffen hofft, dass sich der Fahrradanhänger für Busse bewährt und so gut angenommen wird, dass vielleicht bald weitere angeschafft werden. Neuruppins Bürgermeister hält das für möglich – weil der Fahrradtourismus in der Mark seit Jahren zunimmt. Auch deshalb war vor knapp einem Jahr ein 21 Kilometer langer „naturnaher“ Radweg von Neuruppin zum Tierpark Kunsterspring eröffnet worden. Dieser führt über das alte Wasserwerk in der Gentzstraße in Abstimmung mit der Forst über Waldwege. Die Stadt hatte dafür rund 8000 Euro investiert. Von Andreas Vogel

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