Einzelstücke: Möbel, Holzplastiken und Keramik gibt es bald bei „Tablino“ in Neuruppin

Holz, Steinzeug und Holz: Das sind die Materialien von Holzbildhauer Benjamin Schulte, Keramikerin Hannah Herzberg und Möbeldesigner Simon Schulte – letzterer nicht mit Benjamin verwandt, dafür aber mit Hannah liiert. Was die beiden Schultes eint: Die Liebe zum Holz – vorzugsweise Buchenholz. Und: Beide kommen ursprünglich aus Eckernförde, kannten sich schon aus Jugendzeiten. Trafen sich irgendwann später im Ruppiner Land wieder. Wie das Leben so spielt. Benjamin Schulte ist in Netzeband gelandet, Simon Schulte lebt in Garz – mit Hannah, die in Neuruppin aufgewachsen ist. Verkaufsausstellung in Neuruppin: Alle drei eint: Sie arbeiten kreativ. Und wollen das auch zeigen. Deshalb keimte die Idee eines gemeinsamen Verkaufsausstellungsraums in Neuruppin auch schon lange. „Im November 2020 wurde es dann spontan konkreter“, erzählt Benjamin Schulte, der mit seinen Gesichtern aus Holz, die wie gefaltetes Papier erscheinen, in der Region bereits bekannt ist und auch beim Netzebander Theatersommer mitmischt, wo immer es mit Holz zu tun hat. „Es gab einen Aushang, dass ein Ladenraum freisteht – da haben wir nicht lange überlegt sondern losgelegt.“ Das Laden-Atelier – „Tablino“ soll es heißen – ist direkt neben dem Neuruppiner Museum, in der August-Bebel-Straße 16. Schön an der Ateliergemeinschaft sei, dass man sich sowohl die Kosten teilen könne als auch die Anwesenheit, um die Öffnungszeiten abzudecken. „Außerdem ergänzen sich unsere Arbeiten sehr gut“, sagt Benjamin Schulte. Und für eine bunte Mischung sorge das unterschiedliche Portfolio des Trios außerdem. Unikate: Keramik, Holzmöbel, Holzplastiken: Hannah Herzberg dreht ihre Keramik frei auf der Töpferscheibe. Schrühbrand bei 900 Grad, dann dekoriert und glasiert sie mit selbst entwickelten Dekoren, bevor die Gebrauchskeramik – von kleiner Tasse bis zur großen Vase – bei 1240 Grad noch einmal in den Elektro-Brennofen geht. „Dadurch wird das Steinzeug sehr stabil“, sagt die 25-Jährige, die mit Dekoren gern herumexperimentiert und es derzeit spannend findet, gedruckte Motive auf den Ton zu übertragen. Die Echtholz-Möbel von Simon Schulte, der eine Tischlerausbildung als Grundkapital für die Spezialisierung zum Möbeldesigner vorweisen kann, sind handgefertigte Hingucker mit liebevoll-aufwändigen Details. Er macht Tische, Stühle, Stehlampen und hat auch die Innenausstattung für „Tablino“ konzipiert und gebaut. „Wir wollten ja im März schon öffnen“, sagt Benjamin Schulte. Corona grätschte dazwischen – nun ist auch der Ersatz-Termin am Ostersamstag geplatzt. „Wir wollen jetzt aber endlich starten“, sagt der 29-Jährige. Am Dienstag nach Ostern wollen die drei „Tablino“ erstmals öffnen – mit vorheriger Terminanmeldung, wie es heute Usus ist. „Wenn wir dürfen“, sagt der Netzebander und ein wenig Unsicherheit schwingt in seiner Stimme mit. Auch für den Tag des offenen Ateliers haben die drei sich angemeldet. Man hat Pläne, an der Homepage wird noch geschraubt. Gern soll es auch Veranstaltungen bei „Tablino“ geben: „Immer wenn wir eine neue Kollektion in die Regale stellen, wollen wir eine Vernissage machen“, schwebt es Benjamin Schulte vor. Und ja, es könnte auch Musik geben – immerhin spielt er Gitarre und schreibt Songs – am liebsten im Stil der 17 Hippies. Auch während seiner Wanderjahre hat der Wahl-Netzebander immer wieder kleine Konzerte gegeben. Die regulären Öffnungszeiten von „Tablino“ (August-Bebel-Straße 16 in Neuruppin) sind am dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr. Anmelden kann man sich unter kontakt@tablino.de oder unter 0151/51 26 58 90. Lesen Sie auch: Neuruppiner Museum öffnet wieder, das in Rheinsberg nicht Das kann man in der Laterna Magica im Kunstkiosk sehen Von Regine Buddeke