Hotels in Neuruppin und Rheinsberg zum Pfingsgeschäft in Corona-Zeiten

Nach monatelangem Übernachtungsverbot wegen der Corona-Gefahr dürfen Hotels und Pensionen seit dieser Woche auch wieder für Urlauber und Kurzzeitbesucher öffnen. Viele Hoteliers sind erleichtert, dass das Geschäft jetzt endlich weitergehen kann. Aber es läuft langsam an. Einen großen Ansturm kann Max Golde vom Hotel Altes Kasino in Neuruppin in den ersten Tagen nicht verzeichnen. „Viele Gäste sind verhalten“, sagt er. Immerhin: Für das Pfingstwochenende haben sich einige Gäste angesagt, auch wenn die Zahl der Übernachtungen noch längst nicht an die sonst übliche heranreicht. „Wir haben ja vor allem ein etwas älteres Publikum“, sagt Golde. „Unsere Gäste gehören häufig zur Risikogruppe.“ Viele seien deshalb im Moment noch besonders vorsichtig. Seit 15. Mai darf Max Golde das Restaurant im Haus wieder öffnen seit 25. Mai auch das Hotel. Dort durften zuletzt nur wenige Geschäftskunden übernachten. „Immerhin haben wir jetzt wieder fünf sechs oder sieben Übernachtungen am Tag“, sagt der Hotelchef. Bei 21 Zimmern ist das Alte Kasino damit noch lange nicht ausgebucht. „Aber es ist ein Lichtblick“, sagt Golde. Jetzt hilft ihm und seinen 18 Mitarbeitern jeder Euro Umsatz. Gasthaus in Rheinsberg: zu Pfingsten ausgebucht: Wer im Gasthof Endler in Rheinsberg für dieses Wochenende ein Zimmer haben will, kommt schon zu spät. Rheinsberg ist zu Pflingsten ein beliebtes Ausflugsziel, offenbar trotz der Corona-Auflagen auch in diesem Jahr. „Pfingsten sind wir ausgebucht“, sagt Hotelchef und Gastwirt Andreas Endler: „Aber es ist natürlich nicht immer Pfingsten.“ Sein Restaurant öffnet Endler wieder täglich ab 17 Uhr, für die Zeit davor können sich Gäste an der Theke der angeschlossenen Fleischerei versorgen. Anders als mancher seiner Kollegen im Land sieht Andreas Endler eher positiv in die Zukunft. „Ich bin nicht so negativ eingestellt“, sagt der Rheinsberger. Auch er nimmt an, dass die Gästezahlen weit hinter denen anderer Jahre zurückbleiben werden. „In der Summe haben wir am Ende sicher ein Drittel weniger Übernachtungen“, schätzt er jetzt. Zurzeit wisse er auch noch nicht, wie das wieder ausgeglichen werden soll. „Aber hier herrscht keine Untergangsstimmung, das wird alles“ versichert Andreas Endler. Corona-Auflagen schrecken Gäste ab: Als die Nachricht kam, dass die Landesregierung die Öffnung der Hotels ab 25. Mai wieder erlauben wird, „hatten wir erst einmal eine richtige Stornierungswelle“, sagt Endler: „Die Auflagen sind hoch.“ Dass die Hotels wieder öffnen dürfen, heißt auch deshalb nicht, dass jedes sofort wieder an den Start geht. Manche Häuser warten noch etwas ab, wie sich die Lage so entwickelt. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat die Restaurantbetreiber im Land in den vergangenen Tagen nach ihren Erfahrungen nach der Wiedereröffnung gefragt. Die Bilanz sei verheerend, heißt es vom Verband. Fast 80 Prozent der Betriebe haben angegeben, dass sie wegen der strengen Corona-Auflagen in den ersten Tagen noch 50 Prozent ihres üblichen Umsatzes gemacht haben oder noch weniger. Verband sieht Gastwirte in finanzieller Gefahr: „Auch wenn die Betriebe wieder Gäste bewirten dürfen, stehen sie aufgrund der geltenden Abstandsgebote und Kontaktbeschränkungen mit dem Rücken zur Wand“, erklärt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Abstand halten, Maske tragen, am besten nichts anfassen und mit niemandem sprechen: Wer will das schon, wenn er sich in einem Hotel einmietet? „Die Gäste kommen zu uns, um sich wohl zu fühlen“, sagt Kenneth Hinze vom Resort Mark Brandenburg in Neuruppin. Neue Menüs statt Frühstücksbuffet: Das Resort will alles tun, um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Das braucht aber etwas Vorbereitung. Das Neuruppiner Hotel wird deshalb erst ab 8. Juni wieder für Urlauber öffnen. Erste Buchungen gibt es längst, sagt Kenneth Hinze. Er sieht die Corona-Auflagen auch nicht nur als Problem, sondern auch als Chance. Das übliche Frühstücksbuffet darf es derzeit zum Beispiel nicht geben. Stattdessen hat das Hotel mehrere Frühstücksmenüs vorbereitet, die jeder Gast vorab buchen kann. „Wenn die Gäste dann zur vereinbarten Zeit aus ihrem Zimmer herunter kommen, ist der Tisch schon fertig gedeckt“, sagt Hinze. Lesen Sie auch: Corona: Rheinsberg verzichtet ganzjährig auf Tourismusbeitrag Die wichtigsten Infos zu Corona in Brandenburg am 27.5.2020 Am Ruppiner See in Neuruppin soll ein neues Hotel entstehen Von Reyk Grunow

Tourismus - Wie sich Hotels in Neuruppin und Rheinsberg auf Gäste vorbereiten