Krafft von dem Knesebeck ist in Karwe bei Neuruppin gestorben

Das Dorf Karwe verliert einen seiner engagiertesten Mitstreiter. Krafft von dem Knesebeck ist nach schwerer Krankheit am Sonntag gestorben. Er wurde keine 70 Jahre alt. Krafft von dem Knesebeck war schon kurz nach der Wende nach Karwe gekommen und kaufte das einstige Gut seiner Familie zurück. Sein Vater war 1945 enteignet worden, der Familiensitz nach langer Vernachlässigung heruntergekommen. Das einstige Herrenhaus, das Theodor Fontane noch eindrucksvoll in seinen Wanderungen durch die Grafschaft Ruppin beschrieben hat, stand Anfang der 1990er Jahre nicht mehr. Von dem Knesebeck investierte mehr als acht Millionen Euro, um das Gut von Karwe wieder auf Vordermann zu bringen. Unter anderem richtete er gut 40 Eigentumswohnungen ein. Ein Kämpfer für das ganze Dorf und für die Geschichte der Familie: Von dem Knesebeck besorgte Geld für die Sanierung der Kirche, organisierte 25 Jahre lang einen beliebten Weihnachtsmarkt, holte immer wieder Kunst nach Karwe. Einer der Höhepunkte war die Ausstellung Fontane und Knesebeck zum Fontanejahr 2019. Im Jahr 2017 hat Krafft von dem Knesebeck den Parkverein ins Leben gerufen, der sich seitdem darum kümmerte, den alten Gutspark wieder zum Leben zu erwecken. „Er hat es verstanden, Menschen zu motivieren und Projekte zu gewinnen, die der Allgemeinheit zugute kamen“, sagt der Karwer Verleger Günter Rieger tief getroffen vom Tode Krafft von dem Knesebecks. Der hatte gerade noch einen Beitrag zur Familiengeschichte für das nächste Jahrbuch für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin vorbereitet. Auch die Gemeinschaft der Eigentümer der ehemaligen Gutshofs ist erschüttert über die Nachricht vom Tode Krafft von dem Knesebecks. „Der Gutshof in seiner heutigen Gestalt ist ein ihn ehrendes Andenken“, sagt Siegfried Rehberg vom Eigentümerbeirat. Von Reyk Grunow