Kurzarbeit: Hunderte Anfrage bei Arbeitsagentur Neuruppin

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus zwingen viele Betriebe in die Kurzarbeit. Unternehmen aus der Region hätten derzeit einen enormen Beratungsbedarf zu dem Thema, sagte die Chefin der Neuruppiner Arbeitsagentur Beate Kostka. „Allein in diesem Monat gab es hunderte Beratungsanfragen zu Kurzarbeit“, teilte die Agenturchefin mit. Seit Montag vergangener Woche seien „die Anfragen und Vorankündigungen von Kurzarbeit förmlich explodiert“. Noch kann die Arbeitsagentur nicht sagen, wie viele Unternehmen in Ostprignitz-Ruppin und der Prignitz tatsächlich Kurzarbeit beantragt haben. Erste belastbare Zahlen gäbe es frühestens zum Ende der Woche hieß es aus der Agentur. Arbeitsagentur setzt mehr Berater ein: Viele Firmen sind zum ersten Mal mit Kurzarbeit konfrontiert. Auch deshalb wäre der Beratungsbedarf so hoch, teilte Kostka mit. Etwa 80 Mitarbeiter telefonieren derzeit zusätzlich mit den Betrieben, um dem Informationsbedarf gerecht zu werden. Die Neuruppiner Behörde ist für vier Landkreise zuständig – Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz. Viele Unternehmen haben bereits Kurzarbeit angezeigt. „Ich gehe aber davon aus, dass die Zahl der Anzeigen in den nächsten Wochen noch weiter steigen wird“, teilte Kostka mit. Vom Arbeitsausfall seien fast alle Branchen betroffen. „Bei uns melden sich Hotels und Gaststätten, Baubetriebe, Touristik- und Kulturbetriebe, Fachgeschäfte des Einzelhandels, aber auch Friseure, Kosmetiker und Physiotherapeuten, da ihnen die Kunden wegbleiben oder sie nicht mehr ihr Geschäft öffnen dürfen.“ Mit Kurzarbeit durch die Krise: Kurzarbeit soll Betrieben helfen, bei vorübergehendem Arbeitsausfall Kündigungen zu vermeiden. „Wir setzen alles daran, um möglichst vielen Betrieben mit Kurzarbeitergeld durch die Krise zu helfen“, sagte Kostka. Die Bearbeitung von Anzeigen und Anträgen auf Kurzarbeitergeld sei derzeit wichtigste Aufgabe der Arbeitsagentur. Seit dem 1. März können noch mehr Betriebe Kurzarbeitergeld nutzen. So ist ein Antrag inzwischen möglich, wenn mindestens zehn Prozent der Beschäftigten einen Ausfall beim Arbeitsentgelt von mehr als zehn Prozent haben. Zur Begründung für den Antrag müssen wirtschaftliche Ursachen genannt werden – das können ausbleibende Lieferungen oder fehlende Aufträge aufgrund der Corona-Pandemie sein. Muss ein Café schließen, weil es zur Eindämmung des Corona-Virus behördlich angeordnet wurde, so rechtfertigt auch das einen Antrag auf Kurzarbeitergeld. Für bis zu zwölf Monate Kurzarbeitergeld: Das Kurzarbeitergeld kann für bis zu zwölf Monate gezahlt werden. Die Höhe des Kurzarbeitergeldes ist abhängig von der Höhe des Entgeltausfalls. Beschäftigte in Kurzarbeit erhalten 60 Prozent für die ausgefallenen Stunden. Lebt ein Kind mit im Haushalt, erhöht sich dieser Ausgleich auf 67 Prozent. Die Arbeitsagentur erstattet zudem die Sozialversicherungsbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden. Die gebührenfreie Arbeitgeberhotline hilft bei Fragen zu Kurzarbeitergeld weiter – unter 0800 /4555520. Wegen der zahlreichen Anrufer ist zudem eine zusätzliche Servicehotline unter 03391/692000 geschaltet. Von MAZonline.de

Covid-19 - Arbeitsagentur Neuruppin: Hunderte Anfragen zur Kurzarbeit