Mehr als 40 Anmeldungen für digitale Ausbildungsmesse in Neuruppin

Die Bildungsmesse in Ostprignitz-Ruppin könnte künftig in zwei Formaten stattfinden – als sogenannte Präsenzveranstaltung im Oberstufenzentrum (OSZ) in Neuruppin als auch in digitaler Form. Diesen Vorschlag hat am Donnerstag Peter Wagner, Berater bei der Neuruppiner Wirtschaftsfördergesellschaft Inkom, aus dem Hut gezaubert. Eigentlich sollte am Donnerstag lediglich noch einmal Werbung für die erste digitale Bildungsmesse am 27. Februar gemacht werden. Dafür hatten sich bis Donnerstag 44 Unternehmen angemeldet und 16 weitere Interesse bekundet. Laut Wagner ist das eine „gute Quote“. Hatten sich doch bei der ersten Bildungsmesse auch nur 39 Aussteller angemeldet. Tausende Besucher können gleichzeitig auf das Portal zugreifen: Das ist lange her. Bei der Bildungsmesse im vergangenen Jahr gab es 86 Aussteller und etwa 950 Besucher im OSZ. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Organisatoren die Messe diesmal allein auf die digitale Ebene verlagern. Das Ziel aber bleibt das Gleiche. Möglichst viele Schulabgänger für eine Ausbildung in einem regionalen Unternehmen zu interessieren. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat dafür eine Internetseite entwickelt (www.mach-es-in-brandurg.de) und für die Bildungsmesse 250 Videokanäle eingekauft. Bis zu 16.000 Besucher gleichzeitig könnten auf das Portal zugreifen, sagt Michael Oeter. „Messen sind mein Kerngeschäft“, so Oeter. Etwas mehr Ausbildungsverträge als im Vorjahr: Die Halbjahreszeugnisse seien der ideale Zeitpunkt, um sich damit bei einer Firma zu bewerben, betonte Beate Kostka, Leiterin der Arbeitsagentur in Neuruppin. Hoffnung macht Kostka, dass die Unternehmen ungeachtet der Corona-Pandemie einen großen Ausbildungsbedarf signalisiert haben und Mitarbeiter einstellen wollen. So wurden in Ostprignitz-Ruppin bis zum Jahresende 2020 genau 186 Ausbildungsverträge abgeschlossen, das sind sieben mehr als im Vorjahr. „Die Ausbildungsbereitschaft in den Betrieben ist hoch“, so Kostka. Offen ist, ob Schulabgänger allein durch eine digitale Messe zu einer für sie interessanten Lehrstelle in einer regionalen Firma finden. Denn Betriebspraktika sind derzeit wegen der Corona-Pandemie kaum möglich. Auf die Internetseite kann das ganze Jahr zugegriffen werden: Die Arbeitsagentur hat deshalb mehr als 1500 Schüler angeschrieben und nochmals für die Messe am 27. Februar geworben, auch über Videoclips bei Instagram und Facebook. Praktika seien zwar für viele Schüler und Betriebe die Voraussetzung, um zu prüfen, ob man zueinander passe, sagt Wagner. Doch die Unternehmen klagten nicht – sie finden Wege, um dennoch zusammen zu kommen, so Wagner. Auf der Internetseite, auf die ein ganzes Jahr zugegriffen werden kann, stellen sich die Betriebe mit den jeweiligen Ansprechpartnern vor. Teilweise wird auch zu digitalen Rundgängen sowie zu einem Besuch auf dem Betriebsgelände eingeladen. „Wir sind gespannt, wie das Angebot von den Jugendlichen angenommen wird“, sagte die Arbeitsamtschefin. Davon wird sicher auch abhängen, ob die Messe künftig wirklich in zwei Formaten angeboten wird. Die Bildungsmesse kann am 27. Februar von 10 bis 14 Uhr im Internet verfolgt werden, unter www.mach-es-in-brandenburg.de. Von Andreas Vogel