Neuruppin macht die Fischbänkenstraße für mehr Sicherheit schmaler

Die Neuruppiner Stadtverwaltung hat jetzt wahr gemacht, was Baudezernent Arne Krohn Ende 2019 angekündigt hatte: Die Fischbänkenstraße wurde auf der gesamten Länge enger gemacht. Dass sich zwei Autos begegnen ist seit dieser Woche kaum noch möglich. Blumenkübel grenzen ab sofort den Gehweg deutlich von der Fahrbahn ab. Sie sollen die Straße für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und auch Radler sicherer machen. Autos müssen jetzt über das Kopfsteinpflaster fahren und können nicht mehr zum Teil auf die Schrittplatte aus Granit vor den Häusern ausweichen, wie es viele bisher getan haben. Anwohner hatten sich beim Land über Neuruppin beschwert: Bauamt und Stadtverordnete hoffen, dass die schmalere Fahrbahn auch dazu führt, dass Autos deutlich langsamer durch die Fischbänkenstraße fahren. Eigentlich gilt dort auf der gesamten Länge Schritttempo. Die Blumenkübel sind eine Reaktion auf eine Beschwerde von Anwohnern. Sie hatten schon vor geraumer Zeit den Petitionsausschuss des Landtags in Potsdam eingeschaltet und gehofft, dass das Land die Stadt Neuruppin dazu bringen kann, für mehr Sicherheit in der Fischbänkenstraße zu sorgen. Wie gefährlich ist die Fischbänkenstraße wirklich? Dabei ist durchaus umstritten, ob die Altstadtstraße tatsächlich unsicher ist. Schon vor einigen Jahren hatte die Stadtverwaltung diese und alle angrenzenden Straße in der historischen Altstadt von Neuruppin zum verkehrsberuhigten Bereich erklärt. In dem gilt für alle Verkehrsteilnehmer Schritttempo als Höchstgeschwindigkeit. Fußgänger, Radfahrer und Autos sind überall gleichberechtigt. Geparkt werden darf nur, wo Schilder es ausdrücklich erlauben. Als Unfallschwerpunkt gilt die Fischbänkenstraße bei der Polizei nicht. Trotzdem fühlen sich Anwohner unwohl. Vor allem, weil manche Autos sehr dicht und schnell vor ihren Haustüren vorbeifahren. Das Neuruppiner Bauamt hatte bei Messungen am verschiedenen Tagen im vergangenen Jahr festgestellt, dass die meisten Autofahrer dort nicht so schnell fahren, wie die Anwohner es glauben. Allerdings halten sich viele nicht an das Schritttempo. Am langsamsten fahren sie dort, wo am seeseitigen Ende die Fahrbahn durch Baken eingeengt ist. Baudezernent Krohn hatte deshalb vorgeschlagen, die Straße auf der gesamten Länge provisorisch enger zu machen, um zu testen, ob das etwas bringt. Den gesenkten Poller am Ende der Fischbänkenstraße hochzufahren und so den Durchgangsverkehr in einem keinen Teil der Straße auszusperren, halten dagegen weder Stadtverwaltung noch Bauamt für sinnvoll. Von Reyk Grunow

Neuruppin - Engere Straße soll mehr Sicherheit bringen