Neuruppins SPD scheitert: Keine Mehrheit für Ortsmobile

Das war deutlich: Mit vier Ja- und 15 Nein-Stimmen sowie zehn Enthaltungen haben Neuruppins Stadtverordnete am Montagabend den SPD-Vorstoß abgelehnt, dass das Rathaus prüfen solle, ob für die 13 Ortsteile der Stadt umweltfreundliche Elektroautos angeschafft werden können. Die Autos könnten, so die Idee, auf einem zentralen Platz im Dorf abgestellt und von dort ausgeliehen werden. „Wir könnten damit einen Sprung ins nächste Jahrtausend schaffen und die E-Mobilität auf das flache Land bringen“, sagte SPD-Fraktionschef Nico Ruhle. Baudezernent drückt auf die Bremse: Baudezernent Arne Krohn drückte aber schon vor der Abstimmung auf die Bremse. Krohn bedauert, dass wegen der Corona-Pandemie keine Fachausschüsse stattgefunden hatten. Denn in den Gremien sollten die Abgeordneten über ein Modellprojekt informiert werden, das derzeit mit Unterstützung der Stadt gerade im Landkreis läuft. „Ohne Auto mobil in OPR“ heißt es und wird vom Bund finanziert. Dabei geht es auch um bessere Stadtlinien in Neuruppin. Arne Krohn warb dafür, den „lobenswerten Vorstoß“ der SPD in das Modellprojekt mit einzubeziehen, auch weil der Landkreis extra eine Mobilitätsmanagerin eingestellt habe. Ruhle blieb skeptisch. Schließlich gehe es beim SPD-Vorstoß um Elektroautos und nicht um den Busverkehr. Wittkopf: Der Busverkehr macht Verluste in Millionenhöhe: Indes lehnte Siegfried Wittkopf (BVB-Freie Wähler) den SPD-Vorschlag rundheraus ab. „Der Busverkehr hatte schon vor Corona Verluste in Millionenhöhe.“ Wittkopf sprach sich für einen besseren Busverkehr und für den Einstieg in das Modellprojekt des Landkreises aus. Dem stimmten André Ballast (Pro Ruppin) und Helmut Kolar (Kreisbauernverband) zu. „Wir sollten schauen, wie man die zwei Dinge miteinander verbinden kann“, so Kolar. Dem stimmte die große Mehrheit zu. SPD-Mann Ruhle glaubt dennoch nicht, dass mit dem Scheitern des Antrages „das Thema Ortsmobile tot ist“. Vielmehr wird es wohl bei der nächsten Runde der Neuruppiner Ortsbürgermeister noch einmal besprochen. Klar ist für den Bechliner Nico Ruhle aber, dass das große Ziel, bereits im nächsten Jahr ein erstes Ortsmobil in Betrieb nehmen zu können, wohl kaum noch zu schaffen sein wird. Von Andreas Vogel