Der neue Landrat von Ostprignitz-Ruppin ist auch der alte Landrat. Ralf Reinhardt hat sich am Donnerstagabend allerdings nur per Losentscheid gegen den Herausforderer Egmont Hamelow (54, CDU) durchsetzen können.
Im ersten Wahlgang holte Hamelow 23 Stimmen, Reinhardt 22 – das reichte aber nicht zur absoluten Mehrheit. Den zweiten Wahlgang, wo die einfache Mehrheit gereicht hätte, war plötzlich eine Stimme ungültig. 22:22 – nun musste Kreistagspräsident Manfred Richter den Landrat auslosen. Das nötige Glück hatte dabei Ralf Reinhardt.
Der dritte Bewerber, der Neuruppiner Jurist Christian Schmidt, der als Einzelbewerber antrat, war schon vor der eigentlichen Abstimmung raus. Zwar erhielt er nach seiner Vorstellung einigen Beifall für seine Positionen, jedoch wurde er von keiner Kreistagsfraktion vorgeschlagen.
Sitzung begann mit Gedränge
Die Sitzung hat mit Gedränge begonnen. Mehr als 120 Zuschauer kamen in die Aula, um das Schauspiel zu verfolgen. Die Fraktion von BVB/Freie Wähler hatte zuvor die Öffentlichkeit aufgerufen, die Wahl zu verfolgen.
Das Fotografieren und Filmen wurde übrigens aufgrund des Vetos eines SPD-Mannes während der Kreistagssitzung verboten – erlaubt ist es laut Hauptsatzung nur, wenn alle Kreistagsabgeordneten dafür sind.
Es ging teilweise hoch her
In der Aussprache, die von BVB-Freie Wähler vor der eigentlichen Wahl beantragt worden war, kam es denn auch zu einem verbalen Schlagabtausch. Der Neuruppiner Wolfgang Freese (Bündnisgrüne) sprach von einem „unwürdigem und verdummenden Spiel der Linken, während ihm CDU-Fraktionschef Sebastian Steineke dem Bündnisgrünen „puren Populismus“ vorwarf.
Von Andreas Vogel