Die SPD Ostprignitz-Ruppin fordert eine Lehrkräfte- und Erzieheroffensive. Bildung müsse das Schwerpunktthema der Brandenburger SPD in den Programmen zur Kommunal- und Landtagswahl sein, sagte SPD-Kreischefin Ulrike Liedtke am Sonnabend nach dem Unterbezirksparteitag in Neuruppin. „Es braucht ein ganzes Paket von Maßnahmen, um dem Lehrermangel zu begegnen.“
Derzeit könne die Potsdamer Uni jährlich nur 450 Lehrer ausbilden. Gebraucht würden aber mehr als doppelt so viele Pädagogen, so Liedtke. „Das kann die Uni Potsdam nicht schaffen.“ Wichtig sei, die Lehrerausbildung auf mehrere Schultern zu verteilen. So sei denkbar, dass auch die Europäische Sportakademie und die Hoffbauer-Stiftung Lehrer ausbilden.
Bessere Betreuung für Quereinsteiger
Liedtke fordert zudem, Quereinsteiger besser zu begleiten. „Es fehlt die gesamte Didaktik.“ Angesichts des Lehrermangels könnten auch Pädagogen eingesetzt werden, die nur ein Fach unterrichten. „Unsere Not ist so groß, dass wir auch über Einfächler nachdenken müssen.“
Natürlich weiß auch Liedtke, dass Bildung vor allem ein Landesthema ist. Wichtige Impulse könnten jedoch auch aus den Regionen kommen. „Ich wünsche mir einen Runden Tisch, an dem wir alle Ideen sammeln“, sagte Liedtke. „Vielleicht richten wir ihn auch hier aus.“
Kreis-SPD für Abschaffung der Kita-Beiträge
Die SPD im Landkreis will sich zudem für eine beitragsfreie Kita einsetzen. Ein entsprechender Beschlussvorschlag der Rheinsberger Sozialdemokraten war am Sonnabend verabschiedet worden. „Wenn unsere Nachbarländer sich dafür entscheiden, dann können wir das auch“, sagte Liedtke.
Auf Initiative der Jusos beschlossen die Sozialdemokraten zudem, sich für mehr Wohnraum für Studierende stark zu machen. „Es wird auf lange Sicht einfach mehr gebaut werden müssen“, sagte Liedtke. Dafür müssten auch die Unternehmen in die Pflicht genommen werden.
Von Frauke Herweg