Sorge wegen geplanten Funkmast bei Kuhhorst

Bis Februar nächsten Jahres will die Telekom auf einem Feld bei Kuhhorst einen 40 Meter hohen Funkturm errichten, damit dort im Luch ein besserer Handy-Empfang als bisher möglich ist. Doch die Pläne sorgen für Irritationen. Der Mast soll 100 Meter weiter entfernt entstehen: „Es geht nicht darum, den Funkmasten generell zu verhindern, aber kann er nicht 100 Meter weiter entfernt stehen“, fragt Paula Olschewski (28), die vor zwei Jahren den Karolinengarten in Kuhhorst eröffnet hat. Denn nach den jetzigen Plänen würde der Mast nur etwa 40 Meter entfernt errichtet – und damit in unmittelbarer Nähe von Wiesencafé, Karolinengarten und Ziegenkäserei. „Wir sind ein beliebtes Ausflugsziel von Touristen, die vor allem aus Berlin kommen.“ Olschewski befürchtet durch den Masten einen Imageschaden und weniger Besucher, wenn der Turm erst einmal steht. Verwundert ist sie zudem darüber, dass sie als unmittelbare Anliegerin nicht mal zu den Plänen gefragt wurde. Stattdessen hat sie zufällig davon erfahren, als vor ein paar Monaten Vermesser auf dem benachbarten Feld unterwegs waren. Der Landrat hält sich bedeckt: Karolinengarten, Wiesencafé und Ziegenkäserei haben deshalb eine Online-Petition gestartet, die bereits von mehr als 600 Leuten unterstützt wird. „Wir wollen ein Zeichen setzen“, sagt Olschewski, die auf Unterstützung auch von der Kreisverwaltung hofft. Doch Landrat Ralf Reinhardt (SPD) warnte jetzt vor zu großen Erwartungen – schon weil der Landkreis generell für eine bessere Mobilfunkabdeckung in Ostprignitz-Ruppin sei. Gebe es Proteste gegen den einen oder anderen Masten, könne es leicht sein, dass die Telekom in diesem Gebiet vorerst gar nicht baue und sich zunächst einmal den Regionen zuwende, wo es keine Kritik an den Türmen gebe. Die direkten Anlieger wurden nicht gefragt: Zudem liege beim Landkreis noch gar kein Bauantrag für den Funkmasten bei Kuhhorst vor, so Reinhardt. Allerdings habe die Verwaltung auch kaum eine Chance, den Masten zu verhindern. „Das ist ein weitgehend automatisiertes Verfahren.“ Der Kreis könne nur empfehlen, dass nach einem alternativen Standort geschaut werden soll. Das habe die Telekom bereits getan, sagte Sprecher Georg von Wagner. Der alternative Standort, der geprüft worden sei, sei aber funktechnisch nicht geeignet. Die Planungen für den Funkturm bei Kuhhorst haben laut Telekom bereits im November 2018 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt sei auch die Kommune über den Ausbau des Mobilfunknetzes informiert worden, wohl aber nicht die unmittelbaren Anlieger. Von Andreas Vogel

Gemeinde Fehrbellin - Sorge wegen geplantem Funkturm bei Kuhhorst