Die Gefahr kam am Wochenende aus dem Südosten: Heftige Regenschauer und Gewitter sind ab Samstagnachmittag über das Ruppiner Land und die Prignitz gezogen. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor den Unwettern.
Die Feuerwehren mussten am Nachmittag immer wieder Hilfe leisten. Das Unwetter hatte vor allem in Wittstock für eine Menge Einsätze gesorgt. Im Raum Neuruppin blieb es hingegen vergleichsweise ruhig.
Die Wittstocker Retter mussten zu 16 Einsätze ausrücken – 14 davon wetterbedingt. Gleich zu Beginn des Unwetters wurden die Feuerwehrleute gerufen, weil an der Röbeler Straße ein Baum auf ein Auto gestürzt war.
Frau saß im Wagen, als der Baum niederstürzte
Als sich Polizisten dem demolierten Wagen näherten, bemerkten sie, dass darin noch die 60-jährige Fahrerin saß. Sie kam mit dem Schrecken davon und wurde zum Glück nicht verletzt. An ihrem Audi entstand Totalschaden in Höhe von 10.000 Euro.
Kurz danach wurden in der Waldringsiedlung drei Autos von einem umgefallenen Baum stark beschädigt. Dann musste die Wittstocker Wehr zur Autobahn 19 eilen. Dort hatte sich an der Auffahrt Wittstock ein Unfall ereignet, weil die Fahrbahn Richtung Berlin wegen des plötzlichen Starkregens zwischen 20 und 40 Zentimeter überflutet war.
Auslöser des Unfalls war ein 29-jähriger Golf-Fahrer, der auf einen Ford auffuhr. Der VW Golf überschlug sich nach der Kollision. Der Ford mit seinem 37-jährigen Fahrer und seiner 29 Jahre alten hochschwangeren Beifahrerin wurde in die Seitenschutzplanke geschoben.
Drei Personen sind bei dem Unfall leicht verletzt worden. Die schwangere Frau und zwei Mitfahrerinnen aus dem VW kamen vorsorglich ins Krankenhaus. An beiden Autos entstand ein Gesamtschaden von 30.000 Euro.
Das Wasser stand kniehoch auf der Autobahn
Die Situation vor Ort war aufregend: „Die Auffahrt war überspült. Dort stand das Wasser 30 Zentimeter hoch. Das war schon beträchtlich“, sagte der Wittstocker Stadtwehrführer Steffen Müller.
Aufgrund des heftigen Unwetters stürzten am Samstag auch mehrere Bäume auf die Landesstraße 15 bei Rheinsberg, sodass die Feuerwehr gegen 15.45 Uhr bei Linow zum Einsatz kommen musste. Die Straße wurde zeitweise gesperrt.
Eine Audi-Fahrerin echauffierte sich derart über die Straßensperrung, dass sie ihren Unmut vor Ort freien Lauf ließ und einfach durch die Absperrung fuhr. Zwei 30 und 49 Jahre alte Feuerwehrleute mussten zur Seite springen, um nicht verletzt zu werden. Die Polizei ermittelt nun in diesem Fall.
An der Elbe regnete und hagelte es an diesem Wochenende auch heftig, aber insgesamt blieb es in der Prignitz ruhiger als in anderen Landesteilen.
Von MAZonline