Wegen Corona: 3000 Anzeigen für Kurzarbeit im Norden der Mark

Die Coronakrise hat die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt auch im Nordwesten Brandenburgs abrupt gestoppt. „Momentan sind etwa 3000 Anzeigen zur Kurzarbeit für den Agenturbezirk Neuruppin eingetroffen“, sagte am Dienstag Beate Kostka, Leiterin der Neuruppiner Arbeitsagentur. Diese ist für die Kreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel und das Havelland zuständig. Zum Vergleich: Im März 2018 gab es im Agenturbezirk gerade mal sieben Anzeigen zur Kurzarbeit. Auswirkung der Coronakrise noch unklar: Allerdings kann die Behörde noch gar nicht sagen, wie sich die Coronakrise genau auf den regionalen Arbeitsmarkt auswirken wird. Denn derzeit wurden gerade erst die Daten für März zusammengestellt – und diese Daten beziehen sich lediglich auf die erste Monatshälfte, als die Einschränkungen wegen der Coronakrise noch gar nicht galten. „Wie viele Betriebe in den nächsten Wochen Kurzarbeit tatsächlich nutzen, ist momentan nur schwer abschätzbar“, so Kostka. Die Behördenchefin hofft, dass viele Erwerbslose in den Einzelhandel, die Pflege, die Logistik und in die Landwirtschaft vermittelt werden können, die nach Personal fragen. „Wir werden auf die Menschen zugehen, die sich eine Tätigkeit in solchen Berufen unabhängig von ihrem ursprünglichen beruflichen Werdegang zutrauen“, sagte Beate Kostka. Etwas weniger freie Stellen als vor einem Jahr: Zudem ist die Arbeitsagentur für das Auszahlen des Kurzarbeitergeldes und des Arbeitslosengeldes, sofern es sich nicht um Hartz-Betroffene handelt, zuständig. Bis Mitte März war die Zahl der offiziell registrierten Erwerbslosen in Ostprignitz-Ruppin auf knapp 3100 Menschen gesunken. Das waren 166 weniger als im Februar und 385 weniger als vor einem Jahr. Die Quote sank auf glatt sechs Prozent, wobei der Altkreis Kyritz mit einer Quote von 6,8 Prozent auffiel, während die Quote im Altkreis Wittstock bei 5,9 Prozent und im Altkreis Neuruppin bei 5,8 Prozent lag. Allerdings meldeten die Betriebe in Ostprignitz-Ruppin bis März etwas weniger freie Stellen als vor einem Jahr, nämlich nur 588 Plätze. Im Vorjahr waren es noch 670 freie Stellen. In der Prignitz war die Zahl der Arbeitslosen bis Mitte März im Vergleich zum Vorjahr um gut 360 Menschen zurückgegangen. Die Quote fiel auf glatt sieben Prozent, wobei sie im Altkreis Pritzwalk bei 6,1 Prozent und im Altkreis Perleberg bei 7,4 Prozent lag. Von Andreas Vogel

Neuruppin - Wegen Corona: 3000 Anzeigen für Kurzarbeit im Norden der Mark