Breddin: Wassermangel im Königsfließ bereitet Probleme

Auch wenn sich die Lage am Kümmernitzer Wasserfall momentan entspannt, beschäftigt das Thema Wasserknappheit im Königsfließ nach wie vor die Gemeinde Breddin. Bei der Gemeindevertretersitzung am Montagabend im Feuerwehrgerätehaus wurde das Thema ausgiebig erörtert, Ursachenforschung betrieben und nach Lösungen gesucht. Gernot Elftmann vom Wasser- und Bodenverband Dosse-Jäglitz war als Fachmann geladen und gab den Vertretern wie auch den anwesenden Einwohnern einen kleinen Einblick in die Situation. Demnach sei der Verband seit Anfang 2019 für die Stau- und Wehranlagen im Einzugsgebiet zuständig. Bis dahin war jeder Eigentümer für die Instandhaltung der Anlagen auf seinen Grundstücken selber verantwortlich. Mangelnde Pflege der Wehranlagen durch frühere Eigentümer: Den Pflegemaßnahmen der Wehranlagen aber seien viele Eigentümer nicht nachgekommen, sodass der Wasser- und Bodenverband „nun eine Riesenaufgabe hat, dass alles nachzuarbeiten“ sagte Gernot Elftmann. Eine weitere bürokratische Hürde vor möglichen Baumaßnahmen an einem Wehr gilt es zu meistern: Es müssen bei der unteren Wasserbehörde die entsprechenden Wasserrechte beantragt werden. Darüber hinaus muss sich der Verband auch mit den Kollegen aus Sachsen-Anhalt abstimmen, da das Königsfließ teilweise außerhalb der Landesgrenze verläuft. Hinzu kommen Einflüsse natürlichen Ursprungs, die an der Wasserknappheit beteiligt sind. Die Wasserscheide bei Barenthin beispielsweise verhindert, dass ausreichend Wasser von Kyritz nach Kümmernitz fließt. Aber auch die Aktivitäten der Biber dürfen nicht unberücksichtigt bleiben, ebenso wie der mancherorts lange Zeit ausbleibende Regen, hieß es am Montagabend. Wasserfall soll als Touristenattraktion erhalten bleiben: Breddins Bürgermeister Reinhard Neumann fasste die Situation zusammen: „Für uns ist wichtig, dass so viel Wasser wie möglich das Jahr über fließt, dass die Touristen eine Attraktion haben und Wasser für den Wald und die Bauern da ist.“ Gernot Elftmann sagte den Breddiner Gemeindevertretern Unterstützung hinsichtlich möglicher Sanierungsmaßnahmen unter der Voraussetzung zu, dass die Wehranlagen im Anschluss von der Gemeinde und ihren Einwohnern weitergepflegt werden. Ein weiteres Thema waren die gemeindeeigenen Wohnungen. Mit Blick auf den nur geringen Leerstand machte Reinhard Neumann auf anstehende Umbaumaßnahmen aufmerksam. So solle die Heizungen von Öl auf Gas umgestellt und – nach dem Motto „erhalten statt abreißen“ – die Balkonsanierung der Wohnblöcke in Angriff genommen werden. Negativzinsen belasten das Gemeindekonto: Unmut äußerte der Bürgermeister über die in diesem Jahr erstmals anfallenden Negativzinsen für das Gemeindekonto. Das sogenannte Verwahrentgelt für Bankguthaben wird für das Jahr 2020 mit 1000 Euro angegeben. Reinhard Neumann zeigte sein Unverständnis darüber, was sich der Staat da ausgedacht habe und „dass er die Kommunen bestraft, wenn sie vernünftig mit dem Haushaltsgeld arbeiten“. Eine Entscheidung trafen die Gemeindevertreter, was die Widmung des Breddiner Waldwegs betrifft. Die Widmung sei notwendig, um die Fläche an der Bahnanlage erschließen zu können. Geplant ist dort die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage. Der Beschluss wurde mit einer Gegenstimme angenommen. Lesen Sie auch: Trockenheit führt zum Löschwasserproblem Von Anja Schael

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