Coronavirus Brandenburg: Verdacht im Land- und Hauptgestüt Neustadt

Mitarbeiter des Neustädter Haupt- und Landgestütes (Ostprignitz-Ruppin) stehen unter Coronaverdacht. Eine Pferdezüchterin aus Berlin, die dort an der Hengstpräsentation teilnehmen wollte, ist jetzt positiv auf das Coronavirus getestet worden. Am Montag hatte sie noch an einer mehrstündigen Beratung im Internat der Reitschule teilgenommen, bei der auch drei Gestütsmitarbeiter anwesend waren. Zu diesem Zeitpunkt wusste die Berlinerin noch nicht, dass sie als sogenannte Kontaktperson eines Corona-Infizierten galt. Davon erfuhr sie nach Information von Regine Ebert, Geschäftsführerin des Haupt- und Landgestütes, erst am Mittwoch. Daraufhin wurde die Frau aus Berlin ebenfalls getestet – und am Freitag stand fest, dass auch sie infiziert ist. Mitarbeiter hatten Kontakt zu einer infizierten Person: Die Mitarbeitenden des Brandenburgischen Haupt- und Landgestütes gelten daher laut Information der Kreisverwaltung als ansteckungsverdächtig und entsprechend der Falldefinition des Robert-Koch-Institutes als begründete Verdachtsfälle. Sie müssen für 14 Tage in Quarantäne und werden bei Symptomen getestet. „Da nicht absehbar ist, wieweit in der letzten Woche eine Infektionskette dieser drei ansteckungsverdächtigen Personen auf weitere Mitarbeiterinnen im Gestüt bereits stattgefunden hat, ergehen nach Infektionsschutzgesetz Auflagen an die heute am 7. März 2020 ab 14 Uhr stattfindende Großveranstaltung ,Hengstpräsentation in der Graf von Lindenau-Halle’“, teilt die Pressestelle des Kreises am Samstag gegen 14.30 Uhr in einer Eilmeldung mit. Teilnehmer dürfen keine Symptome aufweisen: Demnach musste der Veranstalter sicherstellen, dass keiner der Teilnehmer innerhalb der vergangenen 14 Tage in einem der Risikogebiete war – etwa Italien – dass keiner in den vergangenen zwei Wochen Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatte und niemand verdächtige Symptome aufwies. Dazu gehören Fieber, Husten, Schnupfen, Kurzatmigkeit, Luftnot, Halsschmerzen und Lungenentzündung. Darüber hinaus mussten alle Teilnehmer ihre Kontaktdaten hinterlassen. Beim Gestüt hat man inzwischen auf die neue Lage reagiert. „Drei Teilnehmer, die mit der Infizierten aus Berlin in Kontakt waren, wurden ausgegliedert“, sagt der bisherige Landstallmeister Jürgen Müller. Sie seien bei der Hengstpräsentation gar nicht erst anwesend gewesen. Was wird mit der Reitschule und dem Internat? Der Neustädter Amtsdirektor Dieter Fuchs sagte der MAZ, er werde sich mit dem Landrat in Verbindung setzen, um zu besprechen, welche Maßnahmen eventuell für die Gesamtschule mit Reitunterricht und das angegliederte Internat getroffen werden müssten. Am Nachmittag war bei der Hengstpräsentation nichts von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen zu sehen. Die Veranstaltung in der Graf-von-Lindenau-Halle lief wie geplant. Auch das Publikum schien nichts davon mitbekommen zu haben. Es gab am Einlass weder Hinweise noch besondere Kontrollen. Unterdessen prüft der Ostprignitz-Ruppiner Landrat Ralf Reinhardt gemeinsam mit dem Neustädter Amtsdirektor Dieter Fuchs, ob die Neustädter Schule sicherheitshalber geschlossen wird. Mehr zum Thema Coronavirus-Verdacht: Reisegruppe aus Südtirol zurück in Potsdam – „Allen geht es den Umständen entsprechend gut“ Zweiter Fall von Coronavirus in Brandenburg – Frau lebt in Berlin Coronavirus in Brandenburg und Berlin: Die Entwicklung im Liveblog Von Kathrin Gottwald

Covid-19-Verdacht bei Hengstpräsentation - Bestätigter Corona-Fall in Neustadt – auch drei Mitarbeiter des Gestüts könnten infiziert sein