Dreetz erhöht die Grundsteuern

Auch die Gemeinde Dreetz wird ab dem neuen Jahr ihre Hebesätze für die Grundsteuer erhöhen. Sie steigen bei der Grundsteuer A (Agrar- und Forstflächen) von 295 auf 315 von Hundert und bei der Grundsteuer B (Bauland) von 395 auf 405 von Hundert. Für Hauseigentümer (Grundsteuer B) bedeutet das dann, dass sie statt beispielsweise 106,65 künftig 109,35 Euro im Jahr zahlen, rechnet die Amtsverwaltung in Neustadt vor. Bei der Grundsteuer A fällt die Mehrbelastung mit knapp 7 Prozent etwa doppelt so hoch aus. Dreetz folgt dem Landesdurchschnit: Dreetz passt seine Hebesätze damit an den Landesdurchschnitt an. Bei der Gewerbesteuer, die die Gemeinde ebenfalls selbst erhebt, liegt der Wert schon seit Jahren etwas höher. Alles in allem rechnet die Gemeinde für das kommende Jahr dadurch mit Mehreinnahmen von etwa 5000 Euro. Bei ihrer Sitzung Mitte Dezember fühlten sich zumindest einige Gemeindevertreter nicht recht wohl mit der Steuererhöhung. Gernot Elftmann erinnerte an weitere Mehrbelastungen für Grundstücksbesitzer: „Der Gesetzgeber hat die Wasser- und Bodenverbände verpflichtet, jetzt differenzierte Beiträge zu erheben.“ Je nach Art der Nutzung führe auch dies teilweise zu Erhöhungen. „Es sind zwar keine Riesenbeträge, aber wir sollten das berücksichtigen.“ Bürgermeister sieht „Zugzwang“: Für Bürgermeister Bernd Schindler führt trotzdem kein Weg an den neuen Hebesätzen vorbei: Bekanntlich mache das Land die Höhe seiner Schlüsselzuweisung an die Gemeinde auch davon abhängig, dass dort die üblichen Steuern erhoben werden. „Ich bin der Meinung, wir sind in Zugzwang“, sagte Schindler. „Wir müssen unseren Haushalt im Lot halten und haben ja noch einiges vor.“ Zu diesen Vorhaben zählen 2021 beispielsweise der Dorfladen, der Gehweg in der Bartschendorfer Straße, Spielgeräte für die Kita und die Waldsiedlung, Straßenlampen in Zietensaue und der Parkplatz am Stadtfeld. Gemeinde bleibt leicht im Minus: Außerdem ist Geld für Reparaturen an der Trauerhalle in Giesenhorst sowie an der Fensterfront der Dreetzer Turnhalle und für die Restaurierung von Kriegerdenkmälern nötig. Der Winterdienst wird teurer und die Einnahmen aus der Einkommenssteuer werden voraussichtlich sinken, während höhere Summen an Landkreis und Amt abzuführen sind. Zwar erwartet die Gemeinde mehr Geld aus der Schlüsselzuweisung des Landes, doch in der Summe rechnet man mit etwas mehr Ausgaben als Einnahmen. Dreetz kann dieses Minus im höheren fünfstelligen Bereich aus seinen vorhandenen Rücklagen ausgleichen. Von Alexander Beckmann