Mit Detailfotos erhofft sich Kriminalpolizei Hinweise auf Müllsünder von Stüdenitz

Bei der Suche nach dem Müllsünder von Stüdenitz setzt die Kriminalpolizei jetzt auf die Mithilfe der Bevölkerung. Dazu stellt sie der MAZ Detailfotos von dem Unrat zur Verfügung, der offensichtlich in der Nacht vom Freitag, 12. Juni, auf Sonnabend, 13. Juni, direkt in den Fluss Jäglitz an der Dorfgrenze von Stüdenitz gekippt worden war. Am nächsten Morgen meldeten mehrere Passanten, was sie dort unweit der Lohmer Straße von der Brücke aus schwimmen sahen. Manche Dinge haben einen gewissen Wiedererkennungswert. So fragt sich etwa: Wer hat einen der Kinderrucksäcke schon mal gesehen? Wer erkennt das Pumuckl-Kinderspiel oder die Plastiktruhe? Bei letzterer handelt es sich offensichtlich um das Überbleibsel einer Playmobil-Piratenschatztruhe. Zu dem knapp zwei Kubikmeter umfassenden Müll, der das gesamte Flussbett nahe dem Wehr bei Stüdenitz übersäte, gehörten unterschiedlichste weitere Dinge. „Dabei waren unter anderem auch Fernseher, Planen, Bauschutt, Farbdosen und Felgenreiniger sowie andere Chemikalien“, berichtete Landkreissprecher Alexander von Uleniecki mit Blick auf das, was anschließend in der Entsorgungsstation Temnitzpark ankam und wofür der Landkreis als sogenannter öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger nun aufkommen musste. Fall von illegaler Müllentsorgung hatte für Entsetzen gesorgt: Weil es sich bei der Neuen Jäglitz um ein sogenanntes Gewässer Erster Ordnung handelt, trug das Landesumweltamt, in dessen Auftrag der Verband unterwegs ist, die Kosten für den Einsatz Diese Art des Mülls wie gleichermaßen auch sein Umfang ausgerechnet in einen Fluss zu kippen, sorgte bei vielen für Entsetzen. Einen vergleichbaren Fall hatte es so noch nicht gegeben im Landkreis. Bei der Jäglitz handelt es sich zudem nicht nur um irgendeinen landwirtschaftlich bedeutsamen Graben, sondern um einen Fluss, der die Landschaft vom Norden von Kyritz aus bis in den gesamten Südwesten hin zum Havelgebiet prägt. Er ist eine Lebensader, die sich bei Neuendorf in die Alte und Neue Jäglitz aufteilt, ehe das Wasser einige Kilometer weiter an einer Stelle in die Havel und an einer anderen in die Dosse fließt. Müll könnte zuvor bereits längere Zeit woanders gelegen haben: Wer zu einer solchen Tat fähig war, darüber lässt sich derweil nur spekulieren. Möglich scheint zu sein, dass der Müll nicht zufällig dort landete, da ein Abkippen an jedem Feldrand wohl leichter gewesen wäre. Wurde der Unrat also bewusst dort an dieser gut einsehbaren Stelle in den Fluss geworfen, um diese Aktion damit regelrecht zu unterstreichen? Hatte irgendwo jemand wegen seines Mülls womöglich schon Mal Ärger mit Behörden? Augenscheinlich handelt es sich bei mehreren Dingen um Müll, der zuvor über einen längeren Zeitraum bereits woanders gelegen haben könnte. Darauf weisen längst verrostete Gegenstände hin, vor allem die vielen Farbdosen. Zeugen sollen sich für Hinweise bei der Polizei melden: Dass es dennoch kein gänzlich uralter Unrat ist, zeigt unter anderem etwa „Pumuckls Weltkindertour“. Diesen Spielkoffer gibt es erst seit 2002. Wurde in der Region kürzlich ein Grundstück beräumt beziehungsweise entrümpelt, auf dem solche Dinge schon länger unter freiem Himmel lagen? Wer Hinweise zu den abgebildeten Gegenständen geben kann oder diverse Beobachtungen gemacht hat, soll sich bei der Polizei in Kyritz melden unter 033971/6 30 oder bei der Polizeiinspektion in Neuruppin unter 03391/35 40. Von Matthias Anke