Neustadt (Dosse): Pachtvertrag fürs Freibad liegt vor

Dass bis zur Wiedereröffnung des Neustädter Freibades solch ein Hürdenlauf ansteht, das hatte wohl niemand erwartet, als sich Mitte vergangenen Jahres eigens mit diesem Ziel vor Augen der Verein „Aktives Neustadt“ gründete. Immerhin konnte der Verein, der das inzwischen umgestaltete Bad künftig betreiben will, nun zwei weitere wichtige Hindernisse passieren – zumindest annähernd. Die Stadtverordneten beschlossen bei ihrer Sitzung am Montag den Abschluss eines Pachtvertrages über das Freibadgelände mit dem Verein sowie die Gewährung von Zuschüssen. Neustadt hilft bei den Betriebskosten: Jeweils 168.000 Euro will die Kommune in diesem und im nächsten Jahr bereitstellen, um den Badebetrieb zu ermöglichen. Danach wird neu entschieden. Der Verein muss Abrechnungen und Kostenkalkulationen vorlegen. Ziel sei es, so heißt es im Beschluss, die Höhe des Zuschusses in Zukunft zu senken. Voraussetzung für die Zahlung ist zudem der Abschluss des Pachtvertrages zwischen Kommune und Verein. Dessen Formulierungen gaben die Stadtverordneten am Montag ebenfalls grünes Licht – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Warten aufs Okay vom Finanzamt: Und noch ist der Vertrag nicht unterzeichnet. Denn bisher konnte seitens der Amtsverwaltung nicht abschließend geklärt werden, ob das gesamte Konstrukt aus Pachtvertrag und Zuschusszahlung steuerrechtlich so überhaupt machbar ist – obwohl dessen Grundzüge seit vielen Monaten feststehen. „Wir warten auf das Okay vom Finanzamt“, sagt die Vorsitzende des Vereins „Aktives Neustadt“ Katrin Covic auf Nachfrage. Sie stellt klar: „Solange der Pachtvertrag nicht unterschrieben ist, kann der Verein nicht tätig werden.“ Tätig werden müsste er jetzt, drei Monate vor der geplanten Freibaderöffnung, aber dringend. Ungeduld beim Verein „Aktives Neustadt“: Schließlich braucht das Bad neben all dem ehrenamtlichen Engagement auch einen festen Stab professioneller Mitarbeiter. Arbeitsverträge müssten geschlossen werden. Ebenso wären beispielsweise Versicherungsfragen oder die Versorgung mit Strom und Wasser zu klären. Ohne rechtliche Grundlage für den Betrieb des Bades sieht sich der Verein dazu derzeit aber außerstande. Bei Katrin Covic wachsen offenbar die Zweifel, ob das bis Anfang Mai noch zu schaffen ist – zumal sie und ihre Mitstreiter das alles ja ehrenamtlich betreiben. „Terminlich ist die Freibaderöffnung im Mai sehr ambitioniert“, formuliert sie vorsichtig. Wiedereröffnung seit Jahren verschoben: Terminverschiebungen haben beim Neustädter Freibad schon fast so etwas wie Tradition. Ende 2014 hatten die Stadtverordneten beschlossen, das Bad angesichts steigender Unterhaltskosten bis 2017 zu schließen und dann nach einem Umbau mit einem kostengünstigeren Konzept wiederzueröffnen. Schon die Suche nach solch einem Konzept zog sich deutlich länger hin als erwartet. Hinzu kamen Finanzierungsfragen, technische Planung und Probleme dabei, geeignete Firmen zu finden. Erst im vergangenen Jahr begann der Umbau, der inzwischen im wesentlichen abgeschlossen ist. Von Alexander Beckmann